Ziel dieser Orientierungshilfe für die Praxis ist, Praktiker bei den waldbaulichen Entscheidungen zu unterstützen.
Bei Beachtung der hier gegebenen Empfehlungen sollte sichergestellt sein, dass grobe Fehler vermieden werden.
Eine Basisarbeit für die vorliegende Bildungs- und Beratungsunterlage „Waldbau in Österreich auf ökologischer
Grundlage“ ist ein Waldbauhandbuch für die Österreichische Bundesforste AG (ÖBf AG). Auf Basis dieser Arbeit wurde ein Konzept erstellt, welches mit Waldbauexperten aus den Bundesländern und von Vertretungsorganisationen, aber auch der Wissenschaft diskutiert wurde. Viele Anregungen wurden eingearbeitet, sodass die Erfahrungen der Diskussionsteilnehmer außerhalb der Österreichischen Bundesforste AG auch Berücksichtigung fanden. In der vorliegenden Bildungs- und Beratungsunterlage werden modellhaft die wichtigsten Waldbaumaßnahmen für die bedeutendsten Waldtypen beschrieben. Die Vielfalt der Natur erfordert oft individuelle Urteile und den Blick für die Entwicklung eines Waldes. Die Beobachtung des Bestandes, die Einschätzung seiner Reaktion auf gesetzte Maßnahmen und die Fähigkeit von der Beurteilung unterschiedlich alter Waldbestände auf die Entwicklung eines bestimmten Bestandes zu schließen, sind die entscheidenden waldbaulichen Erfolgsfaktoren. Es kann kein „Rezept“ für jede waldbauliche Entscheidung geben, das vorliegende Buch ist daher als Orientierungshilfe für die Praxis zu verstehen. Die hier getroffenen Empfehlungen basieren auf ökologischen Überlegungen, die in den Standortseinheiten ihren Niederschlag fanden. Geologie, Boden und Klima bilden die von der Natur vorgegebenen Wuchsbedingungen für die Wälder bzw. Baumarten. Das Klima befindet sich in einem Wandel, wie zahlreiche
Naturphänomene und wissenschaftliche Arbeiten beweisen. Obwohl es Unsicherheiten gibt, wie sich diese Klimaänderung konkret auswirken wird, wurde insbesondere die Baumartenwahl für die einzelnen
Standortseinheiten unter Beachtung dieses Umstandes getroffen. In den Empfehlungen sind daher wahrscheinliche Klimaänderungen berücksichtigt.