Totholz ist nicht gleich Totholz, Totholz ist definiert als sämtliche nicht lebende Biomasse, die nicht in Streu enthalten und entweder stehend oder liegend vorhanden ist. Bäume können sowohl durch Insektenbefall, Waldbrand, Konkurrenz, Extremereignisse (Sturm, Windbruch) als auch altersbedingt sterben. Zur Bewertung der Habitatansprüche von Xylobionten (Totholzbewohner) werden unterschiedliche Typen und
Zersetzungsstadien von Totholz angesprochen Der extrem seltene Bleiche Alteichen-Nachtbock ist nur in alten Eichenbeständen zu finden, während der Alpenbock in alten Rotbuchenbeständen zu finden ist. Rosenkäfer bevorzugen sehr morsches Holz (Mulm), während Borkenkäfer absterbende Bäume benötigen. Die wirtschaftlich bedeutendste Art der Borkenkäfer ist der Buchdrucker, der durch Massenvermehrungen hohe Schäden anrichtet.
Menge und Vielfalt sind entscheidend: Das zeitlich konstante Vorhandensein einer ausreichenden Menge und Variation an Totholz ist entscheidend für das Überleben vieler gefährdeter Arten. Besonders in bewirtschafteten
Wäldern fehlt es jedoch häufig an Totholz.
Wieviel Totholz ist genug? Für Mitteleuropa gilt eine Totholzmenge von 20-50 m3 ha-1 als ausreichend, um das Überleben der meisten Arten zu gewährleisten (Müller und Bütler, 2010).
Die Anspruchsvollen: Es gibt jedoch hoch spezialisierte Arten mit langen Entwicklungszeiträumen, die wesentlich
höhere Totholzmengen und ein vielfältiges Totholzangebot für ihre Entwicklung