Von Natur aus wäre fast ganz Deutchland von urwüchsigen Laubmischwäldern bedeckt. Sie waren nicht nur der wichtigste Lebensraum für Tiere, Pilze und Pflanzen, sondern über viele Jahrhunderte hinweg auch die wichtigste Ressource für die Menschen schlechthin. Die Wälder wurden sehr vielfältig genutzt, mussten auf großen Flächen aber auch anderen Landnutzungsarten wichen, vor allem für Landwirtschaft, Siedlungen und Verkehrswege. Von der einstigen Pracht der riesigen germanischen Urwälder ist nicht mehr geblieben. Heute dominieren im Waldland Deutschland eintönige Fichten- und Kiefernforste. Der Wald, der Deutschen liebstes Kind, ein Mythos. Doch wie sieht die Realität aus? Sind unsere Wälder für die Zukunft, für den Klimawandel gewappnet? Wie funktioniert eigentlich das Ökosystem Wald? Das Gleichgewicht unserer Wälder wird jedenfalls mehr und mehr durcheinandergebracht, nicht mehr Nachhaltigkeit, sondern Profit wird immer häufiger in den Vordergrund gestellt. Dabei brauchen wir artenreiche, naturnahe Mischwälder zum Überleben. Georg Meister, vormals Forstamtsleiter in Bad Reichenhall, hat anhand zahlreicher Fotos über Jahrzehnte die Veränderungen und Fehlentwicklungen in unseren Wäldern dokumentiert. Und er tritt in seinem Kampf für den naturnahen Mischwald gegen eine beachtliche Lobby von Forstwirtschaftlern, Forstbürokraten und vor allem Jägern an. DEUTSCHLANDS NATURWÄLDER - VIELFALT UND ANPASSUNG ; Der Wald als Vorbild einer optimalen Kreislaufwirtschaft ; Optimale Anpassung an unterschiedliche Standorte ; Bäume können unterschiedlich schnell »wandern« ; Anpassungsfähigkeit durch Artenreichtum ; Altersstadien im Wald ; »Störungen« führen zu größerer Artenvielfalt ; Überlebensstrategie von Reh und Hirsch ; DIE ZUKUNFT DES WALDES BEGINNT IN DER VERGANGENHEIT ; Die Rückkehr der Bäume ; Aus Jägern werden Bauern ; Wälder werden gerodet und erobern ihre Flächen zurück ; Der Kampf um die Nutzung des Waldes beginnt ; Die »hohe Zeit der Jagd« und ihre Folgen für die Bauern ; Stadtluft macht frei ; Forstordnungen sollen die Waldnutzung regulieren ; »Wo der Wolf geht, wächst der Wald« ; Der »ewige Wald« als Vorläufer der Nachhaltigkeit ; »Nachhaltigkeit« als Verantwortung für kommende Generationen ; Kurzfristig gewinnorientiert oder langfristig waldgerecht? ; Waldverwüstung für die Feudaljagd ; Kritik wird nicht geduldet ; Der »unterirdische Wald« entlastet den Brennholzmangel ; Der wilde Wald wird zum naturfernen Kunstforst ; »Wasser Marsch - raus aus dem Wald« ; Die Jagd wird zur »Tierzucht im Freien« ; 1848: Abschaffung der Feudaljagd und neue Zweiklassen-Jagdgesellschaft ; Den Wald unter den Schutz des Wissens aller stellen ; Eine kurze Erholungsphase für naturnahe Wälder ; Die »waidgerechte Hegejagd« als bürgerliches Statussymbol ; In der Falle des Kurzzeitdenkens ; »Macht Euch die Erde Untertan« ; Symptom- vor Ursachenbehebung ; Unterstützung von Naturschützern strikt abgelehnt ; Trophäenjagd nach dem Führerprinzip ; Um Jagdschäden mit wahrer »Jongleurskunst« herumgeredet ; Eine (vertane) Chance für den Umbau der Wälder ; Eine Opposition zur Altersklassen-Forstwirtschaft entsteht ; Die Vorherrschaft der Jagd über den Waldbau wird wiederhergestellt ; Erneute steuerliche Begünstigung der Waldkalamitäten ; Eine Chance zur großzügigen Förderung wird verspielt ; Ein prominenter Mahner für zukunftsfähige Wälder scheitert ; Das »Verschlechterungsverbot« wird ausgehebelt ; Trophäenjagd von Forstbeamten mit nachhaltiger Forstwirtschaft unvereinbar ; Fehlende Aufklärung über Wildschäden im Wald ; Ein Zeitfenster für zukunftsorientierte Waldwirtschaft ; Das »Waldsterben« alarmiert die Öffentlichkeit ; Ein waldfreundlicher Jagdverein wird gegründet ; Die Natur schlägt zurück - doch leitende Förster wollen nichts dazulernen ; Unbequeme Journalisten werden attackiert ; Die Politik reagiert auf jagdliche Privilegien ; Ziellosigkeit führt zu drastischen Forstreformen ; Echter Waldumbau nur mit extrem hohen Kosten möglich ; WELCHE WÄLDER WOLLEN WIR FÜR DIE ZUKUNFT? Waldpfleger und Heilkünstler ; Große Herausforderungen für die Zukunft ; Waldbesitz und Waldgesetze als Grundlage für die Wälder der Zukunft ; Warum brauchen wir noch Staats- und Körperschaftswälder? Der Wald als C02-Speicher ; Schutz vor Erosion und Humusschwund ; Schutz vor Steinschlag und Lawinen ; Wälder als Trinkwasserreservoir und Hochwasserschutz ; Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser ; Hochwasserschutz beginnt im Bergwald ; Wenn Erholungsbedürfnis und Jagd aufeinandertreffen ; Naturnahe Waldwirtschaft und die »Urwälder von morgen« ; Auch einzelne Arten müssen geschützt werden ; Die Forstwirtschaft als großer Verlierer des »Wirtschaftswunders« ; Großzügige Geschenke der Waldbesitzer an die Jäger ; Diagnosen der Vergangenheit ; Schlussfolgerungen für die Zukunft ; Konsequent Sparen durch konsequentes Jagen ; Einen Wald kann man nicht nachhaltig von oben »durchregieren«! ; Der Umbau instabiler Nadelbaumforste ist dringlich ; Was ist uns wichtiger: zehntausend Klafter Holz, hundert Kilo Jagdtrophäen-Horn oder eine grüne Menschenfreude? WAS NUN ZU TUN IST ; Für die unterschiedlichen Aufgaben des Waldes sind eindeutige Ziele festzulegen 166 ; Für eine umfassende Nachhaltigkeit müssen Staats- und Kommunalwäldervorrangig dem Gemeinwohl dienen ; Privatwaldbesitzern sind besondere Leistungen für das Gemeinwohl zielgerechter als bisher zu honorieren ; Alle Waldbetreuer müssen lernen, die Walddynamik zu verstehen und diese für eine nachhaltige Forstwirtschaft zu nutzen ; Waldboden und Humus sind zu schonen ; Die Vielfalt standortheimischer Arten ist für eine wirtschaftlich erfolgreicheForstwirtschaft wiederherzustellen ; Die Jagd ist so zu gestalten, dass die Waldeigentümer selbst entscheiden dürfen, was in ihren Wäldern wächst ; Alle forstlichen Maßnahmen sind auf ihre Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit zu überprüfen ; Die Forstbetriebe und Forstbehörden sind so zu organisieren, dass sie alle Aufgaben des Waldes nachhaltig sichern können ; Förster müssen wahre Hüter der Nachhaltigkeit sein ; DIE WÄLDER DER ZUKUNFT - so KANN ES GEHEN ; Rentweinsdorf- Beispiel für gelebte Nachhaltigkeit ; Nationalpark Bayerischer Wald - die wichtigste Lehrstätte für Waldfreunde ; Lehrobjekt Weißwand - »Vorbeugen ist besser als heilen« ; Castell - »Wir müssen umdenken und handeln« ; Stadtwald Hildburghausen - Stadtrat und Förster gestalten den Zukunftswald ; Graf Hatzfeldt - mit neuer Jagdstrategie sehr viel Geld sparen ; Reuthen - ein Musterbeispiel für kurzfristig möglichen Waldumbau ; Inzell - herausragende Leistungen von Staatswaldförstern ; Angersdorf - vorbildliche Jagd im Dienste der Waldbesitzer ; Buchwäldchen - Waldumbau und Jagd im Einklang ; Passau - »Der Wald ist ein Schöpfungsgeschenk«