GRAVIMOD II: Erstellung von Grundlagen zur bundeseinheitlichen Ausweisung von Waldflächen mit Schutzfunktion vor Boden- und Felsrutschungen: Ergänzungsbericht: Validierung der Modellierung der Grunddisposition für spontane Hangrutschungen
Erläuterungen und Inhalt des Ergänzungsberichts (Zusammenfassung) ; Das Rutschungsinventar B ; Statistische Validierung Grunddispositionsmodell A ; Grunddispositionsmodell B ; Modellregionen ; Stichprobe ; Erklärende Variablen ; Variablenselektion ; Empirische Rutschungswahrscheinlichkeit ; Statistische Validierung Grunddispositionsmodell B ; Überregionale Korrekturfaktoren der Grunddisposition ; Statistische Validierung der adjustierten Dispositionsmodelle ; Klassifikation der adjustierten Grunddisposition ; Einsatzmöglichkeiten und Ausblick ; Ergänzungen zur Geodateninfrastruktur über Rutschungen Im Jahre 2017 wurde vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) im Auftrag des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW – seit 2018 Bundesministerium für Nachhaltgkeit und Tourismus BMNT) das Projekt GRAVIMOD II (Perzl et al. 2017 b) durchgeführt.
Ziel von GRAVIMOD II war eine Ergänzung der Hinweiskarten auf Waldflächen mit Objektschutzfunktion (WOSF) vor Steinschlag und Lawinen [GRAVIMOD I: GRAVIPROMOD (Huber et al. 2015) und GRAVIPROFOR (Perzl & Huber 2015) sowie DAKUMO (Huber et al. 2017)] mit entsprechenden Karten für die Gefahrenart "Hangrutschung" (räumliche Auftretenswahrscheinlichkeit). GRAVIMOD II ist die erste Modellierung potenzieller Rutschungszonen mit Schadenspotenzial, die für ganz Österreich durchgeführt wurde.
Eine Fläche der Landnutzungsart Wald hat dann eine (direkte) Objektschutzfunktion (OSF), wenn sie sich im potenziellen Wirkungsraum eines Naturgefahrenprozesses mit Schadenspotenzial an zu schützenden Flächen (den Objekten) befindet. Der Gefahrenprozess muss nicht aktiv sein oder schon stattgefunden haben. Es besteht ein Gefahrenpotenzial aufgrund der Bereitschaft zur Entstehung von Gefahrenprozessen (der Grunddisposition) und ein Schadenspotenzial aufgrund der Lage einer zu schützenden Fläche im möglichen Prozessraum. Der Zustand des Waldes und die Waldwirkung haben keinen Einfluss auf die OSF und werden daher nicht berücksichtigt.
Der Auftrag zu GRAVIMOD II umfasste im Detail 1) eine Übersicht der 2017 bestehenden Geoinformation über das Gefahrenpotenzial durch Rutschungen und ihrer Aussage für die Waldfunktionenkartierung (WFK) sowie 2) die Ableitung von jenen Waldflächen Österreichs (WOSF) aus digitalen Geobasisdaten, die direkt für den Schutz von Siedlungsflächen- und Infrastrukturanlagen vor spontanen Lockergesteinsrutschungen (SLGR) relevant sind.