Standardsignatur
Titel
Der Prespa-Nationalpark in Albanien : Eckstein des „Green Belt of Europe“ auf dem Balkan
Verfasser
Erscheinungsort
Stuttgart
Verlag
Erscheinungsjahr
2008
Seiten
S. 345-355
Illustrationen
10 Abb., 9 Tab., 20 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200149069
Quelle
Abstract
Mitte der 1980er-Jahre beschränkten sich erste Schutzbemühungen auf den griechischen Teil des Großen und des Kleinen Prespa-Sees.
Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes 1991 nahm Euronatur zusammen mit albanischen Verbänden die Unterschutzstellung des Großen und Kleinen Prespa-Sees sowie des Ohrid-Sees in Albanien in Angriff. Seit 1996 unterstützte die deutsche Bundesregierung das Projekt über ihre technischen und finanziellen Kooperationsinstrumente GTZ und KfW. Trotz der albanischen Unruhen im Jahr 1997 sowie des Kosovo-Kriegs im Jahr 1999 konnte schließlich im Jahr 2000 der größte albanische Nationalpark mit einer Fläche von 27750 ha sowie ein etwa 27000 ha großes Landschaftsschutzgebiet eingerichtet werden. Der niederländische EECONET Action Fund (EAF) und die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) stellten weitere Förderungen zur Verfügung. Darüber hinaus erhielten der Große und der Kleine Prespa-See den Schutzstatus eines international bedeutsamen Feuchtgebiets gemäß der Ramsar-Konvention. Infolge der zunehmenden internationalen Aufmerksamkeit beschlossen die Premierminister der drei Anrainerstaaten Albanien, Mazedonien und Griechenland ein Übereinkommen zur Einrichtung eines grenzüberschreitenden trilateralen Schutzgebiets „Prespa-Park“.
Bei dem albanischen Nationalpark Prespa handelt sich um einen Entwicklungsnationalpark, in dem die ökologischen Schäden der Vergangenheit zu reparieren sind. Gefährdungsfaktoren, wie illegaler Brennholzeinschlag, Überweidung, Überjagung bzw. Überfischung, sind inzwischen weitgehend ausgeschaltet. Daher kann acht Jahre nach der offiziellen Einweihung des Parks eine positive Bilanz gezogen werden. Die Bevölkerung hat die Einrichtung des Parks positiv angenommen. Ein 11 Punkte umfassender Entwicklungsplan wird derzeit umgesetzt. Die einstmals hüfthohen, überweideten Strauchbestände wuchsen zu Vorwäldern von 2–3 m Höhe auf. Der Wildbestand erholt sich allmählich. Wildschweine, Wölfe sowie Braunbären, vorher durch intensive Bejagung ausgerottet, sind wieder im Park vorhanden. Über die Bestände an natürlichen Huftieren – wie etwa Balkan-Gämsen – liegen derzeit noch keine gesicherten Angaben vor.