Das Friedenfelser Verfahren zur Melioration degradierter und podsolierter Phyllit-Substrate in der nördlichen Oberpfalz wurde von Forstmeister Ebert 1924 initiiert und von Forstmeister Baur ab 1931 weiterentwickelt. Zur Überprüfung wurden auf drei standörtlich vergleichbaren, für die Entwicklung des Verfahrens charakteristischen Probeflächen mit verschiedenartiger Meliorationsintensität sowie auf einer Referenzfläche jeweils drei vitale, vorherrschende Fichten gefällt, nadel- und stammanalytisch untersucht. Auf jeder Probefläche wurden außerdem ein Leit-Bodenprofil analysiert und der bodenchemische Zustand (Gehalte und Vorräte an C und N, pH, effektive Kationenaustauscheigenschaften) für die Standfläche der Probebäume durch repräsentative Beprobung gekennzeichnet. Auf Fläche I (schwache, punktuelle Kalkung ins Pflanzloch nach Streunutzung unter lichtem Kiefernschirm) war nach sieben Jahrzehnten kein Meliorationseffekt nachweisbar; die Fichten litten hier unter ausgeprägtem N-Mangel, waren auch schwach mit P und Mg versorgt, und ihr Wachstum entsprach nur einer III,7 Bonität nach Wiedemann (1936). Die Melioration auf Fläche II (Streunutzung, Kalkung mit 30 dt ha1 CaO unter lichtem Kiefernschirm) hat den Volumenzuwachs der Probebäume über mindestens 40 Jahre stark beschleunigt. In der organischen Auflage ist das C/N-Verhältnis eingeengt, pH-Wert und Basensättigung sind angestiegen. Die gut ernährten Fichten wachsen entsprechend einer I,6. Bonität. Die Intensivmelioration des Versuchs III (Kahlschlag, Streunutzung, Stockrodung, Vollumbruch, Kalkung mit 40 dt ha1 CaO, Mitanbau von N-Sammlern) hat beträchtliche C- und N-Verluste bewirkt, jedoch das C/N-Verhältnis bis 30 cm Tiefe, die Humusgehalte, die Basensättigung und die Ca-Vorräte im obersten Mineralboden auch noch 70 Jahre nach dem Eingriff deutlich verbessert. Die Fichten sind hier noch immer mit N, Ca und Mg sehr gut versorgt und erreichen eine I,1 Bonität. Aus den Ergebnissen dieser Experimente werden Vorschläge für ein optimiertes Meliorationsverfahren und für die Wiederholung von Kalkungsmaßnahmen abgeleitet.