Die Forst- bzw. Waldwirtschaft hat seit ihren Anfängen mit Prognosen bzw. Modellen gearbeitet. Erste Modelle, wie z.B. das Flächenfachwerk der Niederwaldwirtschaft, dürften dabei auf Erfahrungswissen beruht haben. Ziel von Prognosen war und ist, die Versorgung der Menschen mit Holz und anderen Produkten aus dem Wald langfristig zu gewährleisten. Ende des 18. Jahrhunderts erkannte man, dass die Leistungsfähigkeit der Wälder von der Ausprägung der Standortmerkmale, insbesondere des Bodens, abhängt und eine stetige, gleichmäßige Nutzung des Waldes nur möglich ist, wenn die Biomasse- bzw. Nährstoffentzüge nicht größer sind als die jährlichen Zuwächse bzw. die "nachschaffende Kraft" der Standorte. Erste Stoffhaushaltsmodelle wurden Anfang des 20. Jahrhunderts entworfen. Sie und auch deren Methodik wurde bzw. wird laufend weiterentwickelt. Derzeit besteht zum einen die Möglichkeit, den Sotffhaushalt von Wäldern messend zu verfolgen und zum anderen die Möglichkeit mit EDV gestützten Modellen Prognosen über den Stoffhaushalt von Wäldern zu erstellen. Jedoch haben Ergebnisse von Stoffhaushaltsprognosen bisher kaum Eingang in die forstliche Praxis gefunden. Damit dies sich ändert, müssen Stoffhaushaltsprognosen bestimmte Kriterien erfüllen. Am Beispiel des im umweltpoltischen Raum angewandten Konzeptes der Critical Loads wird überprüft, warum es in der forstlichen Praxis bisher kaum Bedeutung erlangt hat. Dabei stellt sich heraus, dass im Rahmen dieses Konzeptes erarbeitete Karten die tatsächlichen Gegebenheiten im Wald unplausibel bzw. falsch abbilden. Dadurch ist der Erkenntnisgewinn für den praktischen Forstbetrieb gering. Wie der Stoffhaushalt für Wälder mit Hilfe neuer Verfahren der forstlichen Standorterkundung flächendeckend realitätsnah beschrieben werden kann, wird abschließend ausgeführt.
181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens) 114.52 (Bodenfruchtbarkeit. Nährstoffe [Düngemittel usw. siehe Untertitel von 2, insbesondere 237.4; Fragen der ziffernmäßigen Standortsbonitierung siehe 54]) 101 (Standortsuntersuchungen und Standortserkundungen (einschl. Kartierung) im weitesten Sinne)