Die Anlage von Generhaltungssamenplantagen für Weißtanne (Abies alba Mill.) in Rheinland-Pfalz: Isoenzymuntersuchungen als effiziente Entscheidungshilfen
Im Rahmen einer genetischen Inventur für Weißtanne (Abies alba Mill.) in Rheinland-Pfalz konnte mit Hilfe von arealspezifischen Isoenzym-Genmarkern eine Herkunftszugehörigkeit der Vorkommen im Lande zur Rasse des postglazialen Westalpen-Rückwanderungswegs festgestellt werden. Eine mögliche Höhenstufendifferenzierung zwischen kollinen (bis 350 m ü. NN) und (sub)montanen (oberhalb von 500 m ü. NN) Vorkommen ließ sich jedoch nicht nachweisen. Auf dieser Grundlage wurden nachfolgend landesweit sowie zusätzlich im Norden des Saarlandes 266 phänotypisch hervorragende Plusbäume als Mutterbäume für zwei Generhaltungssamenplantagen ausgewählt und isoenzymatisch untersucht. Das sog. "Klonarchiv" umfasst die vollständige Sammlung der abgepfropften Plusbäume. In die sog. "Eliteplantage" werden aus der Sammlung Pfropflinge von 110 Bäumen mit besonders hohen Anforderungen an Vitalität und Qualität eingebracht. Darüber hinaus wurde bei letzteren Bäumen ein hoher individueller Heterozygotiegrad als zusätzliches Kriterium berücksichtigt. Die verwendeten Isoenzym-Genmarker bestätigen, dass die ausgewählten Mutterbäume alle der nacheiszeitlichen Westalpenweg-Rasse angehören. Unter der Annahme, dass grundsätzlich die herrschenden Bäume die entscheidende Quelle für die Nachkommenschaften sind, wird die isoenzymatische Inventur als Referenz für die Vorkommen im Lande verwendet. Hierbei repräsentiert das Klonarchiv mit seinen 266 Klonen verständlicherweise das landesweite Weißtannenvorkommen in seiner ganzen Breite. Demgegenüber beinhaltet die Eliteplantage die zusätzliche Auslese hinsichtlich besonders wertvoller Phänotypen sowie Genotypen mit höherem Heterozygotiegrad.