Die Robinie, eine exotische, in Europa naturalisierte Art, gilt oft als höchst schädlich und als grosse Konkurrenz in den natürlichen Beständen, vor allem in den Wäldern der Tieflagen. In der vorliegenden Arbeit werden die Strukturdynamik und die Entwicklung von Robinien-Niederwaldbeständen untersucht, die die gewohnte Rotation zwei- bis dreimal hinter sich gebracht haben. Mittels einer synchronen Untersuchung sind die wichtigsten strukturellen Parameter des Bestandes in 17 zwischen 1 und 41 Jahre alten Robinien-Niederwäldern untersucht worden. Die Bestände haben sich unter homogenen Umweltbedingungen in ebener Lage und auf lockerem Nährboden entwickelt. Neben den üblichen dendrometrischen Parametern wurden auch die Verjüngung und der Unterwuchs berücksichtigt. In den unmittelbar auf den Niederwaldhieb folgenden Jahren ist der Bestand mit über 6000 Stämmen als reiner Robinienwald zu bezeichnen. Aber schon nach fünf bis sieben Jahren halten andere Laubbaumarten fortschreitend in den Bestand Einzug und neigen nach 20 Jahren dazu, falls keine anthropogenen Störungen dazwischen kommen, die Robinie zu konkurrenzieren und die Hauptart zu ersetzen. Beobachtet man die Konkurrenz zwischen den Arten, den Zuwachs des Durchmessers und der Basalfläche bei zunehmendem Alter des Niederwaldes, kann man festhalten, dass die Robinie langfristig nur in degradierten oder in durch Nutzung verjüngten Beständen konkurrenzfähig bleibt.