Das Verfahren der wildökologischen Lebensraumbewertung in Brandenburg wurde in einem gemeinsamen Projekt durch Wissenschaftler der Landesforstanstalt Eberswalde und des Waldkune-Institutes Eberswalde in mehreren Schritten erarbeitet. Unter Nutzung des Datenspeichers Wald konnten insgesamt ca. 1 Million ha Wald und waldnahes Offenland bewertet werden. Die Ermittlung des verfügbaren Winteräsungsnutzvorrates und die Ableitung möglicher Populationsgrößen des wiederkäuernden Schalenwildes erfolgte für alle Ämter für Forstwirtschaft. Danach können sich maximal 36.150 Schalenwildeinheiten, das sind im Durchschnitt 3,59 Schalenwildeinheiten / 100 ha im Land Brandenburg ernähren. Die nach der Lebensraumbewertung ausgewiesenen Zahlen stellen maximale Richtwerte für das wiederkäuernde Schalenwild dar, die aus verschiedenen Gründen - Waldumbau, Entwicklung von Rauhfußhuhnbiotopen, naturschutzfachlichen Maßnahmen usw. - unterschritten, auf Grund der zur Verfügung stehenden Nahrungskapazität jedoch nicht überschritten werden dürfen. In Zukunft sollte das Verfahren in die Forstplanung integriert und im Zuge der von der Forsteinrichtung vorgegebenen Zeitintervalle wiederholt werden.
156.2 (Behandlung der Wildbestände (Bestandesermittlung, Wirtschaftspläne; Nutzung und Hege; Schutz des Wildes und der Jagd; Wildschutzgebiete usw.) [Gegebenenfalls Kreuzverweise zu 907]) 151.3 (Ernährung) [430] (Deutschland, 1990-)