Können sulfatreiche Aschen zur Bekämpfung der Bodenversauerung, zur Förderung des Wurzelwachstums und zur Vitalisierung der Bestände beitragen? : Wald und Boden

2002

36 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200095173

Sulfatreiche Braunkohlenaschen können ebenso wie die Aschen aus der Verbrennung anderer unbelasteter Biomasse wie Holz oder Torf zur Bodenverbesserung beitragen. Hierdurch wird eine Förderung des Pflanzenwachstums, insbesondere der Wurzeln, und eine Vitalisierung des gesamten Waldökosystems erreicht. Kranke Bestände können aufgrund der Zufuhr von Basen und weiteren Mineralstoffen gesunden. Der Gehalt an Spurenelementen ist den Erfordernissen der Pflanzenernährung angemessen. Man sollte bei den geringen Schwermetallgehalten der Braunkohlenaschen nicht von Schadstoffen sprechen. Es geht vierlmehr um eine standortgerechte Auswahl und Verwendung nützlicher Aschen, die von vorneherein Schadwirkungen ausschließen. Gegenüber der Verwendung von Carbonatkalken werden Vorteile der mobileren Kalkungsformen in den Aschen, der Kombination CaO / CaSO4 (bzw. MgO / MgSO4), im Hinblick auf die höhere Wirksamkeit und die Komensationseffekte auf den pH-Wert des Bodenwassers gesehen. Bekanntlich hebt CaO den pH-Wert, während CaSO4 diesen in sauren Böden senkt. So ist im Prinzip eine umweltschonende Regeneration der Bodenionenaustauscher möglich. Die Bindung des Sulfats SO4¬® in sauren Lehm- und Tonböden bewirkt eine weitere erwünschte pH-Wert-Anhebung ("Self-liming"-Effekt) und eine Erhöhung der negativen Ladung der Bodenionenaustauscher. Hierdurch wird vor allem die Adsorption von Mg¬+- und Ca¬+-Ionen verbessert. Die Zufuhr von Schwefel kann bei zurückgehenden atmosphärischen Schwefeleintrag in eutrophierten von Stickstoff überlasteten Beständen zur Vitalisierung beitragen.