1993 wurde im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin (Brandenburg) ein repräsentatives Netz aus 110 gezäunten und ungezäunten Weiserflächenpaaren zum Monitoring des Wildeinflusses auf die Waldvegetation angelegt. Neben einer Vegetationsaufnahme in der Krautschicht zur Erfassung der Präsenz und Abundanz der Arten werden in jeder dieser Flächen Arten und Individuenzahlen der vorkommenden Gehölze in 4 Wuchshöhenklassen aufgenommen. Nach einer ersten Auswertung der Daten aus dem Jahr 1996 werden hier die Ergebnisse der Datenerhebung im Jahr 1999 vorgestellt. Ausgewertet werden die Daten aus insgesamt 80 Weiserflächenpaaren, wobei nach Bestandestypen Buche, Eiche und Kiefer differenziert wird. Auf der Grundlage der Ergebnisse hinsichtlich in den gezäunten und ungezäunten Flächen unterschiedlicher Gesamtdeckungen der Vegetationsschichten, der mittleren Artenzahlen, der Vorkommenshäufigkeiten der Arten und der Individuenzahlen ausgewählter Gehölze in den Wuchshöhenklassen wird der Einfluss des Wildes auf die Waldvegetation dargestellt und diskutiert. Während für die Krautschicht bzw. die Wuchshöhenklassen > 70 cm im Hinblick auf die Artenvielfalt positive Auswirkungen des Wildeinflusses ermittelt werden, stehen die Befunde zu den Gehölzen in den Wuchshöhenklassen > 70 cm mit ähnlichen Studien in Einklang, die als eine der wesentlichen Probleme des naturnahen Waldbaus einen überhöhten Wildbestand bzw. zu starken Verbissdruck hervorheben.