Empfehlungen zu Pflanzenzahlen und Pflanzverbänden für die Baumart Kirsche (Prunus avium L.) : Auswertung des Verbandsversuches im Nds. Forstamt Nienburg
Im Frühjahr 1982 wurde im Forstamt Nienburg auf einer 1,2 ha großen, vormals landwirtschaftlich genutzten Fläche ein Verbandsversuch mit 1 + 1-jährigen Kirschen angelegt. Verglichen werden Ausgangsverbände zwischen 2222 (3,0 x 1,5 m) und 5000 Kirschen/ha (2,0 x 1,0 m). Im Alter 11 wurden je Parzelle 200 Z-Bäume/ha ausgewählt und mit der Ästung begonnen. Bis zum Alter 19 verringert sich das Z-Baum-Kollektiv aufgrund der qualitativen Entwicklung und sozialem Umsetzen auf rd. 104 Z-Bäume je ha. Die festgestellten Ausfälle sind bis zum Alter 15 mit durchschnittlich 14 % vergleichsweise gering. Durchmesser und Durchmesserzuwächse deuten bis zum Alter 19 die Überlegenheit der weiteren Verbände mit 2222 Kirschen/ha bis 3333 Kirschen/ha im Verband 3,0 x 1,0 m an, wobei jedoch kein einheitlicher Trend zwischen den unterschiedlichen Ausgangsverbänden erkennbar ist. Signifikante Unterschiede zwischen den Verbänden können nur bis zum Alter 15 nachgewiesen werden, während in der zweiten Beobachtungsperiode bis zum Alter 19 die Durchmesserzuwächse insgesamt zurückgehen und dadurch den Verbandseinfluss nivellieren. Die vorläufigen Ergebnisse bestätigen die Niedersächsischen Empfehlungen (Niedersächsische Landesforstverwaltung 1998), auf Freiflächen und Bestandeslächern Kirschen als Sortiment (1 + 2, 120-150 cm) mit Pflanzenzahlen von 2000 bis maximal 3000 St./ha zu begründen. Falls mit dem Ankommen von Füll- und Treibhölzern gerechnet werden kann, lassen sich die Pflanzenzahlen auf 1500 bis 2500 St./ha reduzieren. Bei der Auswahl des Pflanzgutes sind die aktuellen Herkunftsempfehlungen der Niedersächsischen Forstlichen Versuchsanstalt bzw. der Forstsaatgutberatungsstelle in Oerrel zu beachten. Entsprechend der Wuchsdynamik der Kirsche sind erste hochdurchforstungsartige Läuterungen spätestens bei Oberhöhen von rd. 6 m durchzuführen, um den Durchmesserzuwachs des Z-Baum-Kollektivs nachhaltig zu fördern.