Auf einem Muschelkalkstandort im Göttinger Wald der Abteilung 2c des Forstamtes Bovenden wurde anhand von Stammbohrkernen der jährliche Radialzuwachs von 130-jährigen vorherrschenden Buchen (BHD > 60 cm) gemessen und zu den Witterungsdaten (Monatsmittelwerte von Niederschlägen, Sonnenscheindauer, Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit, Wasserdampfsättigungsdefizit der Luft, Globalstrahlung) der Klimastation Göttingen in Beziehung gesetzt. Aus den Zuwachsuntersuchungen sind für diesen Standort folgende Ergebnisse bedeutsam. - Die mittleren Radialzuwachskurven der Kronenstämmlingsscheiben, der Wipfelbasisscheiben und der Bohrkerne sind vom Verlauf her sehr ähnlich und nahezu synchron (Abb. 1). Im Zeitraum von 1955 bis 2000 ist eine straffe Korrelation zwischen den Zuwachskurven der Bohrkerne und den Stämmlingsscheiben aus der Kronenmitte (YRZW-Bk = 0,847xRZW-St - 0,235) mit einem Bestimmtheismaß von r¬ = 0,7 zu verzeichnen (Abb. 2). - Der Radialzuwachs in Brusthöhe wird entscheidend durch die Witterungsfaktoren des Vor- und laufenden Jahres gesteuert (Tab. 1, Abb. 3 bis 8). Als dominierender Einflussfaktor konnte die Niederschlagssumme der Monate Juni bis August festgestellt werden (Abb. 3). - Die KINDs bezüglich der Sonnenscheindauer, Globalstrahlung, Temperatur und Wasserdampfsättigungsdefizit sind mit dem Radialzuwachs stets negativ korreliert (Tab. 1, Abb. 4 bis 6, 8). - Durch Bildung des aus den Einzelwitterungsfaktoren (KIND) additiv zusammengesetzten Witterungsindex (KINDall) konnte über einen 30-jährigen Beobachtungszeitraum eine straffe Korrelation zur mittleren Zuwachskurve (r¬ = 0,71) hergestellt werden (Abb. 9).