Bayern ist ein Buchenland. Die konkurrenzkräftige Buche drängt auf vielen Standorten die Esche stark zurück. Daneben gibt es aber auch eine Anzahl von Standorten, auf denen die Esche aus bodenchemischen Gründen überhaupt nicht vorkommt. Als Hauptbaumart, die den Kronenraum beherrscht, baut die Esche somit nur wenige Waldgesellschaften auf (Auwälder, Sumpfwälder, Block- und Schluchtwälder, zusammen ca. 5 % der Staatswaldfläche Bayerns außerhalb des Hochgebirges). In zahlreichen anderen Waldgesellschaften ist die Esche als Nebenbaumart eingeschränkt konkurrenzfähig (ca. 25 % der Staatswaldfläche). Vor allem in den Buchenwaldgesellschaften basenreicher Standorte spielt die Esche als Halbpionier eine phasenweise wichtige Rolle. Von Natur aus eschenfrei sind die Waldgesellschaften tiefreichend basenarmer Standorte (ca. 70 % der Staatswaldfläche). Aus der Kenntnis der Baumartenzusammensetzung der natürlichen Waldgesellschaften lassen sich wichtige Folgerungen für den waldbaulichen Umgang mit der Esche ableiten. Die Beteiligung der Esche am Bestandesaufbau muss sich an den von der Natur vorgegebenen Möglichkeiten und Grenzen orientieren. Innerhalb dieser Grenzen können durch waldbauliche Maßnahmen die natürlichen Konkurrenzverhältnisse mit geringem Aufwand modifiziert werden. Natürlicherweise von der Esche dominierte Bestände sind zu großen Teilen nach dem Bayerischen Naturschutzgesetz und als Lebensräume der FFH-Richtlinie geschützt. Mit waldbaulichen Umbaumaßnahmen kann die Fläche wertvoller Eschenbestände vermehrt werden.
188 (Waldgesellschaften) 181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D]) [430] (Deutschland, 1990-)