Die Grauerle ist in den zentralen Ostalpen in Auen über 1000 m die einzige konkurrenzfähige Laubholzart. Sie baut einartige Bestände auf, die Oberhöhen von mehr als 10 Meter erreichen. Sie erträgt Spätfröste (Temperaturumkehr) und frühsommerliche Überschwemmungen mit Sedimentüberdeckung. Buschweiden besetzen die der extremen Dynamik ausgesetzten Nischen, die infolge der durch den Schwarzensee gedämpften hydrologischen Dynamik nur als schmale Säume an stark strömenden Armen ausgebildet sind. Auch auf waldfähigen Nassstandorten besetzt die Grauerle in diesen Höhenlagen Standorte, die schon in der untermontanen und vor allem in der submontanen Stufe der Schwarzerle vorbehalten bleiben. Kennzeichnenderweise fehlen den feuchten und nassen Ausbildungen der Grauerlenwälder der montanen Stufe die Lianen in den Baum- und Strauchschichten, was mit der gewöhnlich hohen Standortsdynamik erklärt werden kann. Die vergleichsweise intensive Beweidung erschwert nicht nur die Bestimmung der Kleinarten artenreicher und schwieriger Gattungen (z.B. Alchemilla), sondern auch den synsystematischen Vergleich mit Aufnahmematerial aus anderen Regionen der Zentralalpen, woe die verbleibenden Auwaldreste kaum beweidet werden. Die stet in der Baum- und Strauchschicht auftretende Fichte und die Höhenzeiger Viola biflora, Streptopus amplexifolius u.a. erlauben jedoch die Zuordnung der Bestände entlang des Schwarzenseebaches zur Höhenform der Gebietsausbildung der Zentralalpen. Inwieweit die von Feuchte- und Nässezeigern geprägten Bestände im Bereich der Breitenverzweigung und die der verlandeten Mulden am Talrand als Subassoziationen beschrieben werden müssen, lässt sich aufgrund des zu geringen Aufnahmematerials noch nicht abschätzen.