Growth Reaction of Norway Spruce (Picea abies (L.) Karst.) and European Beech (Fagus silvatica L.) to Possible Climatic Changes in Germany : A Sensitivity Study
Im Mittelpunkt des Beitrags stehen Szenariorechnungen zum Wachstum der Baumart Fichte (Picea abies (L.) Karst.) und Rotbuche (Fagus silvatica L.) bei Veränderung des Klimas. Die mit dem Waldwachstumssimulator SILVA 2.2 ausgeführten Simulationsrechnungen zeigen, dass die gegenwärtig in den Wäldern Deutschlands beobachtet Zuwachsanstieg bei fortschreitender Klimaänderung je nach Standortbedingungen in Zuwachsdepression und Abnahme der Konkurrenzfähigkeit der Fichte gegenüber anderen Baumarten münden kann. Die beobachteten Wachstumstrends in Wäldern lassen wie die Ergebnisse der Szenarioanalysen für die Fichte eine breite Variation von Wachtumsreaktionen auf Klimaveränderungen erkennen. Die Reaktionen von Fichte und Buche auf die selben Klimaänderungen können sehr unterschiedlich sein. Der Temperaturanstieg auf die Nordhalbkugel und die nachgewiesene Verlängerung der Vegetationsperiode bieten eine plausible Erklärung für die großregionale Veränderung des Waldwachstums. Das Ausmaß der Wachstumsreaktionen auf großregionale Klimaänderungen hängt von der artspezifischen ökologischen Amplitude ab und wird von lokalen und regionalen Einflüssen, wie u.a. den Bodeneigenschaften, Stoffeinträgen und biotischen Stressoren überlagert. Diese Überlagerung unterschiedlicher Einflussfaktoren bringt eine Vielzahl von Reaktionsmustern hervor, die von positiven bis zu negativen Abweichungen von normalen alterstypischen Zuwachsgang reiche. Damit erklärt sich der scheinbar paradose Befund, wonach hypertrophe Zuwächse, Zuwachsdepressionen und zur Bestandesauflösung führende Absterbeprozesse gleichzeitig und nebeneinander zu beobachten sind.