Zur Beschreibung der Reaktionsfähigkeit der Fichte auf Bodenwassermangel wurde eine künstliche Bodenaustrocknung am natürlichen Standort vorgenommen. Dieser Versuch wurde über drei Vegetationsperioden fortgeführt, in deren Verlauf die Bodenfeuchte extrem (bis 7 vol. -%) abgesenkt wurde. Während in der ersten Vegetationsperiode erst spät und kaum messbare Unterschiede zu den unbeeinflussten Referenzbäumen deutlich wurden, ließen sich starke Reaktionen der Versuchsbäume nach Erreichen des permanenten Welkepunktes ausmachen. Das Dämmerungswasserpotential erreichte erst 30 bis 45 Tage, nachdem durch die Xylemflussmessung bereits keine nenneswerte Wasseraufnahme aus dem Boden mehr festgestellt werden konnte, einen Minimalwert von - 1,6 MPa. Unterdessen waren die minimalen Mittagswerte des Wasserpotentials von den Bäumen des Austrocknungsversuches und der Referenzbäume identisch. Ab dem Zeitpunkt des Unterschreitens des permanenten Welkepunktes im Oberboden bis in die folgende Vegetationsperiode hinein trat ein instabiler Zustand der hydraulischen Entkopplung der Baumkronen vom Boden ein. Dieser war einerseits von einer äußerst geringen Wasseraufnahme, andererseits von starken Schwankungen des Dämmerungswasserpotenziales, bei dem ein Grenzwert von - 1,6 MPa trotz weiter absinkender Bodenfeuchte nicht unterschritten wurde, gekennzeichnet. Im Versuchsverlauf fiel eine Erhöhung des Wasserpotentials nach Regenereignissen auf, die beispielhaft an einem Tagesgang gezeigt wurde. Diese Tatsache wird durch die Wasseraufnahme der Bäume über oberirdische Baumteile erklärt. Anhand eines Benetzungsversuches im Labor wurde speziell die Wasseraufnahme über die Nadeloberflächen nachgewiesen.
181.31 (Beziehungen zum Wasser einschl. Dürreresistenz. Siehe auch 422.2) 161.12 (Zirkulation von Flüssigkeiten und gelösten Stoffen. Saftströmung) 161.11 (Absorption (Aufnahme) von Flüssigkeiten und gelösten Stoffen) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) [430] (Deutschland, 1990-)