Baumpfleger nennen sich viele und darf sich jeder nennen - egal ob sie fachkundig sind oder nicht - der Begriff ist als solcher nicht geschützt. In der Praxis stehen die Arbeiten von manchen so genannten "Baumpflegern" jedoch oft sehr furchtbar aus. Kappungen, stammparallele Schnitte, Kappungen, abgetrennte Starkäste ... diese baumfrevlerischen Taten kennen wir zu genüge. Nur wer Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen erworben hat, die durch den Besuch von Seminaren und Lehrgängen und durch Praxis erworben werden, sollte sich auch Baumpfleger nennen dürfen. Bildung wird in einer Gesellschaft, die mit immer spitzerem Bleistift rechnen muss, die immer mehr Fachkunde bei den Ausführenden fordert und voraussetzt, immer notwendiger. Gleichermaßen sind in den letzten zwanzig Jahren die Anforderungen an einen Baumpfleger durch immer neue Erkenntnisse im Bereich der Baumpflege gestiegen. Worte wie "man muss am Ball bleiben" oder "lebenslanges Lernen" werden sehr häufig genannt. Der Berufsstand hat diese Forderung gehört, aufgenommen und hat sich durch großes Engagement im Bereich Bildung eingebracht. Gab es vor elf Jahren "nur" den "Heidelberger Baumpfleger", der in einem dreiwöchigen Lehrgang absolviert werden konnte, so existiert seit nunmehr zehn Jahren der "Geprüfte Fachagrarwirt bzw. die Geprüfte Fachagrarwirtin Baumpflege und Baumsanierung". Weiterhin gibt es seit fast drei Jahren zusätzlich die ersten zertifizierten European treeworker in Deutschland - ins Leben gerufen mit Hilfe des Berufsstandes und mit Unterstützung von Partnern aus verschiedenen europäischen Ländern. Damit gibt es in Deutschland, mit Blick auf die Europäischen Nachbarn, vergleichsweise gute und anspruchsvolle Bildungsmöglichkeiten im Bereich der Baumpflege.