Um den Einfluss der Überschirmung und des Lichtregimes auf das Wachstum junger Voranbaupflanzen zu untersuchen, wurde an einer Saumsituation eines Fichten/Kiefern-Altbestandes im oberösterreichischen Weilhartsforst eine Versuchspflanzung auf 9 Parzellen mit Quercus petraea, Fagus sylvatica und Acer pseudoplatanus im April 1996 angelegt. Diese Parzellen mit 20 x 70 m Größe reichten 35 m in den Altbestand und 35 m auf die Freifläche (Kahlschlagfläche mit einer Ausdehnung von 300 m Länge und 40 m Breite). Zwei Jahre lang (1996 und 1997) wurden Vitalität und ausfälle bestimmt, sowie Durchmesser- und Längenwachstum der Voranbaupflanzen gemessen. Zur Charakterisierung des Lichtregimes wurden hemisphärische Fotos aufgenommen, Messungen mit dem LAI 2000 - Plant Canopy Analyzer durchgeführt und die relative photosynthetisch aktive Strahlung (rel. PAR) mittels LI 190 Quantum Sensoren bestimmt. Die hemisphärischen Fotos bildeten die Überschirmungssituation präziser ab, als die LAI 2000 Plant Canopy Analyzer-Messungen. Durchmesserzuwachs und Terminaltrieblänge korrelieren etwa gleich gut mit dem Lückenanteil aus den Messungen mit LAI 2000 - Plant Canopy Analyzer wie mit dem Lückenanteil aus der hemisphärischen Fotografie, dem Indirect Site Factor (ISF) und der relativen photosynthetisch aktiven Strahlung (rel. PAR). Die Berücksichtigung der direkten Sonnenstrahlung über ein Strahlungsmodell ausgedrückt im Direct Site Factor (DSF) sowie im Global Site Factor (GSF) bringen keine Verbesserung der Erklärungswerte für die Zuwächse der Voranbaupflanzen. Eine Vergrößerung des Zenitwinkels der Aufnahme (von 30° auf 75° bzw. von 15° auf 90°) bringt keine Verbesserung der Korrelationen zu den Wachstumsgrößen. Fagus sylvatica zeigte insgesamt das geringste Wachstum und die schlechteste Vitalität. Das Längenwachstum wurde kaum, das Durchmesserwachstum dagegen deutlich positiv vom zunehmenden Lichtangebot beeinflusst. Acer pseudoplatanus zeigte die beste Vitalität sowie das beste Wachstum im ersten Jahr der Auspflanzung. Im zweiten Jahr stagnierte der Durchmesserzuwachs. Erst gegen Freiflächenmitte war ein markanter Wachstumsanstieg zu verzeichnen. Quercus petraea zeigte im ersten Jahr einen ausgeprägten Verpflanzungsschock, erholte sich aber im zweiten Jahr sehr gut. Das Wachstum der Traubeneiche wurde am deutlichsten von allen untersuchten Baumarten durch das Lichtangebot beeinflusst. Während Vitalität und Ausfälle der anderen Baumarten nicht mit dem Lichtangebot zusammenhängen, zeigte Quercus petraea vermehrte Ausfälle und geringere Vitalität im Innensaum bei etwa 15 % Lückenanteil bei einem Zenitwinkel der Aufnahme von 75°.