Die Untersuchungen wurden in elf zwischen 450 und 750 m über NN wachsenden Kiefernbeständen (Pinus sylvestris L.) im Klodzka-Tal und Karkonosze-Vorland durchgeführt. Die beiden Regionen sind nur etwa 80 km voneinander entfernt. Sie unterscheiden sich jedoch deutlich durch die Niederschlagwerte (Abb. 1), denn der Klodzka-Talkessel liegt im Regenschatten der Gebirgsketten, die ihn von Westen und Süden umgeben. In jedem Bestand wurden je zwei Holzproben (Bohrkerne) von 22 Bäumen entnommen. Es wurde die Breite der Jahrringe gemessen. Analysiert wurden die Beziehungen zwischen den monatlichen Temperatur- und Niederschlagwerten und der Breite der Jahrringe. Zu diesem Zweck wurden Korrelations-, multiple Regressions- (response function) (Fritts 1976), Konvergenz- (Eckstein und Bauch 1969) und Hauptkomponentenanalyse- Methoden (Holmes 1994) verwendet. Es wurde festgestellt, dass die Lufttemperaturen und Niederschläge der Wachtumsperiode und der Monate davor die Jahrringbreiten der Kiefern in den beiden Regionen wesentlich beeinflussten. Einen günstigen Einfluss auf den Radialzuwachs hatten hohe Temperaturen in den Winter- (Februar, März) und Sommermonaten (Juli, August); hohe Niederschläge im Januar, April und September wirkten sich ungünstig aus. Die im Regenschatten wachsenden Kiefern im Klodzka-Tal wiesen einen größeren Bedarf an Niederschlägen in der Wachstumsperiode (Mai-August) im Vergleich zu den Bäumen im Karkonosze-Vorland (nur Juli) auf. Ein Faktor, der stark und zugleich ähnlich den Rhythmus der alljährlichen Änderungen der Jahrringsbreite beeinflusste, waren vor allem die Temperaturen im Winter. Die Niederschläge im Sommer waren dagegen ein differenzierender Faktor.