Das Licht ist für die Bodenvegetation im Wald ein zentraler ökolgischer Faktor. Besonders die ersten beiden Jahrzehnte nach einer Bestandesbegründung bewirken drastische Veränderungen der Strahlungsverhältnisse am Waldboden, auf die die Bodenvegetation mehr oder weniger rasch reagiert. Der Beitrag befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen der relativen Beleuchtungsstärke am Boden verschieden alter Traubeneichenbestände (5-, 10-, 12-, 14-, 20-, 22- und 24-jährig) und der Veränderung floristisch-struktureller Merkmale der Bodenvegetation bei steigendem Kulturalter. Es wird eine Chronosequenz untersucht, bei der das räumliche Nebeneinander sieben ackeraufgeforsteter Traubeneichenbestände im Solling als ein zeitliches Nacheinander begriffen wird. Es ist zunächst das Ziel, die jeweiligen Lichtverhältnisse innerhalb der Bestände über die relative Beleuchtungsstärke, deren Variation innerhalb der Bestände und dem LAI (leaf area index) der Traubeneichen zu charakterisieren. Anschließend werden den bestandesspezifischen Lichtverhältnissen wichtige Eigenschaften der Bodenvegetation gegenübergestellt (Dominanz, Arteninventar, Verteilung, Ellenbergsche Faktorenzahlen, ober- und unterirdische Biomasseproduktion) und im Zusammenhang diskutiert.