Bestimmung der Silikatverwitterung aus Modellversuchen? : Chemische und physikalische Schlüsselprozesse der Speicher-, Regler- und Reaktorfunktionen von Waldböden
Experimentelle Untersuchungen in einem einfachen "CO2/CvSystem" (d.h. unter weitgehendem Ausschluss von Austauschprozessen) zeigen, dass die allgemein unterstellten Größenordnungen der Verwitterungsraten von dunklen Paragneisen nur dann zutreffend sind, wenn der CO2-Partialdruck niedrig ist (+/- Partialdruck der Aussenluft). Bei realen Standorten werden diese Verwitterungsraten jedoch von der Mobilisierung noch nicht identifizieerter, offensichtlich metastabiler kationenhaltiger Festphasen überlagert. Bei höherem, d.h. in Cv-Horizonten realistisch zu erwartenden Partialdrücken steigt die Kationenmobilisierung ebenfalls stark an. Diese zusätzliche Mobilisierung könnte sowohl durch Austauschprozesse mit Al-Hydroxokomplexen als auch durch Zerfall labiler Silikate zustandekommen. Trifft letzteres zu, wird die Silikatverwitterungsrate bei höheren CO2-Partialdrücken erheblich unterschätzt.