Die mediterrane Delta-Lehmwespe D. unguiculatum (Villers 1789) (Hymenoptera, Vespoidea, Eumenidae) ist vom Mittelmerr aus das Rhônetal stromaufwärts entlanggewandert, ist dann in das Saônetal immigriet und ist darin flußaufwärts fortgeschritten, und hat sich ausgebreitet. Über den Doubs, den größten Nebenfluß der Saône, hat die Art die Burgundische Pforte erreicht, welche eine flachwellige Wasserscheide zwischen dem Rhein und seinen Zuflüssen im Osten und der Saône und ihren Zuflüssen im Westen zwischen den Vogesen im Norden und dem Schweizer Jura im Süden darstellt. Von der Burgundischen Pforte aus ist D. unguiculatum entlang der Rhein-Rhône-Kanal in den Oberrheingraben eingedrungen und ist dann im Oberrheingraben flußabwärts von Süden nach Norden gewandert. Aus dem Südende des Oberrheingrabens ist sie auch in das Hochrheintal eingetreten und ist darin stromaufwärts von Basel an der Einmündung des Hochrehintales in den Oberrheingraben im Westen bis nach Stein am Ausfluß des Hheins aus dem Bodensee im Osten gewandert, und ist dann weiter von Westen nach Osten entlang der nördlichen Bodenseeumrandung über Radolfzell, Überlingen und Friedrichshafen bis nach Lindau sowie entlang der südlichen Bodenseeumrandung über Kreuzlingen, Romanshorn und Rorschach bis nach Lustenau und Bregenz an der Einmündung des Alpenrheins in den Bodensee vorgestoßen. Der östlichste Niststandort in der weiteren Umgebung des Bodensees liegt in Wangen im Allgäu, welchen sie durch Migration von der Bodenseeumrandung entlang des Argentales in flußaufwärtiger Richtung erreicht hat. An der Einmündung des Alpenrheins in den Bodensee zwischen Lustenau und Bregenz ist D. uniguiculatum in das Alpenrheintal eingewandert und ist darin stroumaufwärts von Norden nach Süden bis nach Oberriet und Rüthi nördlich Feldkirch vorgestoßen, wo ihre flußaufwärtige Migration entlang des Alpenrheintales ausgehend vom Bodensee derzeit stehengeblieben ist. Weil zwischen Oberriet und Rüthi nördlich Feldirch und Sargans im Alpenrheintal keine Freibautennester nachgewiesen werden konnten, wohingegen in Sargans und Chur relativ frische Nester entdeckt wurden, ist die Art nach Sargans und Chur nicht über das Alpenrheintal zwischen Bodensee und Sargans gelangt, sondern ist bei Sargans seitlich in das Alpenrheintal eingetreten, ist dann im Alpenrheintal weiter stromaufwärts von Norden nach Süden fortgeschritten und hat dadurch auch Chur erreicht. Diese seitliche Einfallstraße in das Alpenrheintal bei Sargans wird durch zahlreiche Freibautennester entlang einer Kette von Niststandorten im Seeztal zwischen Alpenrheintal und Walensee, in der Umrandung des Walensees, in der Senke des Linthkanals zwischen Walensee und Zürichsee, und wahrscheinlich auch in der Umrandung des Zürichsees belegt.