Gefäßstruktur und Radialzuwachsverlauf der Jahrringe von Eichen (Quercus robur L.) in ausgewählten Beständen unter Berücksichtigung von Kalamitäten des Schwammspinners (Lymantria dispar L.)
In den Jahren 1993 und 1994 trat eine Massenvermehrung des Schwammspinners auf, die in Rheinland-Pfalz und insbesondere im Bienwald zu gravierenden Folgeschäden führte. Vor allem auf grund- und stauwasserbeeinflußten Standorten kam es zu einzelbaumweisem bis flächigem Absterben der Eiche und hohem Schadholzanfall. An zwei Standorten, die vom Licht- und Kahlfraß in den Jahren 1993 und 1994 bzw. von einmaligem Kahlfraß im Jahr 1994 betroffen waren, wurden an insgesamt 11 Eichen Radialzuwächse und Parameter des Wasserleitungssystems auf Stammscheiben aus BHD-Höhe untersucht. Die beiden Standorte, die sich auch in ihren Grundwasserverhältnissen deutlich unterscheiden, weisen in dem stark grundwasserbeeinflußten Eichenbestand ("nasser Standort") nach Licht- und Kahlfraß eine Mortalität von ca. 45 % und in dem schwach grundwasserbeeinflußten Eichenbestand ("trockener Standort") nach einmaligem Kahlfraß eine Mortalität von ca. 5 % auf. Um die Absterbevorgänge der Eichen im Bienwald zu analysieren und nach möglichen Streßeinwirkungen als Ursache zu suchen, wurden die Standortchronologien der verschiedenen Jahrring- und Hydrosystemparameter gegenübergestellt. Bei den untersuchten Eichen kam es weder zu einem Ausfall noch zu einer wiederholten Frühholzbildung innerhalb einer Vegetationszeit. Die untersuchten Eichenkollektive beider Standorte reagierten auf den Kahlfraß durch Schwammspinnerraupen mit deutlichem Rückgang des Radialzuwachses, der hydraulischen Leitfähigkeit und der relativen Spätholzanteile. Das für beide Untersuchungskollektive einheitliche Absinken des Radialzuwachses und des relativen Spätholzanteils im Jahr 1993 (d.h. vor dem Fraßereignis auf dem trockenen Standort) sowie die verminderte hydraulische Leitfähigkeit im Jahr 1992 lassen auf nicht fraßbedingte, wachstumsbegrenzende Umwelteinflüsse schließen. Verschiedene Ursachenhypothesen zum Absterben der Eichen auf dem nassen Standort werden auf der Grundlage von Meßwerten zu den Grundwasserverhältnissen diskutiert.
48 (Schäden infolge unbekannter oder komplexer Ursachen (nach Holzarten geordnet)) 453 (Insekten [Für die weitere Unterteilung siehe Familien unter 14 oder alternativ (beschrieben nach Regelfall 1d in der Einleitung) können die Nummern alphabethisch nach Familien und Arten unterteilt werden (Appendix C)]) 145.7x18.77 (Liparidae) 561.24 (Variationen und Tendenzen. Jahrringchronologie) 569 (Verschiedenes) 811.143 (Größe und Anzahl der Gefäße; Länge der Gefäßglieder) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D]) [430] (Deutschland, 1990-)