Nutria-Vorkommen sind zur Zeit aus allen deutschen Bundesländern bekannt. Infolge meherer Jahreswürfe, die keiner saisonalen Begrenzung unterliegen, liegt ein beachtliches Potential vor. Unerlaubte Freisetzungen haben besonders in Ostdeutschland nach 1990 zur Gründung zahlreicher Freilandvorkommen beigetragen. Selbst strenge Schnee- und Frosteinbrüche lassen die Art punktuell überleben. Jagd-, Naturschutz- und tieschutzgesetzgebung bieten klare Aussagen, die einer Duldung der Nutria als Fremdart widersprechen. Eine Übernahme der Art in das Jagdrecht erscheint nur dann sinnvoll, wenn damit keine Übernahme der Nutriaschäden durch die Jagdpächter festgeschrieben wird. Nutrias erreichen in freier Wildbahn eine durchschnittliche Körpermasse von 4800 bis 4900 g (bis über 7 kg), eine Kopf-Rumpf-Länge von 46 cm und eine Schwanzlänge von 34-35 cm. Im Durchschnitt wurden 5,22 Embryonen (2-9) registriert. An pessimalen Uferstrukturen ist die Wintermortalität signifikant höher als in Habitaten mit unverbauten Ufern. Das Nahrungsspektrum umfasst eine Fülle submerser Pflanzenarten sowie Florenelemente der Ufervegetation, Fallobst und Feldfrüchte. Das saisonale Angebot bestimmt den Zugriff zu den Ressourcen. Der epidemiologischen Bedeutung der Art verdient gezielte Aufmerksamkeit seitens des Veterinärwesens.