50 Jahre vor der Rheinkorrektion (ca. 1780) gab es in der Oberrheinaue zwischen Mainz und Basel große Teile, die nicht vom Rhein überschwemmt waren und daher standörtlich nicht für Weichholz- oder Eichen-Ulmenwälder in Frage kamen. Dort gab es damals Waldtypen, die bisher nicht als auetypisch gelten: Eichenwaldtypen ohne Ulme, gemischt mit Hainbuche, Schwarzerle und Buche. Es gab reine Buchenwälder, teilweise auch Kiefernwälder. Die Laubmischwälder der nicht überfluteten historischen Altaue sind durch Rodung verschwunden. Die heutigen Auewälder am Rhein entstanden als Folge der Rheinkorrektion. Am Beispiel des international bekannten Naturschutzgebietes Taubergießen nördlich von Breisach werden die Phasen des Waldaufbaus bis heute gezeigt. Die Rheinkorrektion führte im Naturschutzgebiet zur großflächigen Abschwemmung der Rheininseln. Die Auewaldstandorte von heute entstanden zwischen 1852 und 1872 im Wesentlichen durch künstliche Verlandungsvorgänge neu. Nach 1872 wurde der heutige Auewald mühsam durch Pflanzung von Weich- und Harthölzern neu begründet. Heute hat das Naturschutzgebiet eine deutlich größere Baumarten- und Vegetationsvielfalt als vor der Rheinkorrektion. Im Rahmen der vorbeugenden Hochwasserschutzmaßnahmen am Rhein traten während des Sommers 1999 nennenswerte Schäden in geschützten Auewäldern auf.
263 (Bewässerte Waldungen. Auewald) 902 (Geschichte der Wälder und des Forstwesens [Unterteilung durch Querverweise zu den geographischen und sachlichen verwende 902:972 oder 972.1/.9 für bestimmte Organisationen]) 386 (Wasserstraßen, Flußregulierungen (ingenieurmäßige Gesichtspunkte) [Wildbachverbauung siehe 384.3; Anlagen in Hinblick Trift und Flößerei siehe vorzugsweise 378 und Untertitel; andere Gesichtspunkte siehe 116.7]) 907.12 (Schutz von Pflanzen und Bäumen, Schutzgebiete usw.) [430] (Deutschland, 1990-)