Die Frühlings-Tag- und Nachtgleiche findet nach wie vor dann statt, wenn die Sonne in das Sternzeichen Widder eintritt, gleichgültig, ob das dahinterstehende Fixsternbild nun das Sternbild Widder, Fische oder Wassermann ist. Würde die oben genannte Präzession konsequent quch in der Astronomie angewandt, müssten wir heute nämlich von einem "Wendekreis der Zwillinge" (statt des Krebses) und von einem "Wendekreis des Schützen" (statt des Steinbocks) sprechen. So ist der astrologische Tierkreis und damit das Geschehen auf der Erde nur von den "Zeichen" aus zu beurteilen. Die Astrologie, und damit sowohl die Horoskopdeutung für den Menschen, wie auch die Termine im Mondkalender orientieren sich darum heute wie zu allen früheren Zeiten an der jährlichen Sonnenumlaufbahn und den Tierkreiszeichen und nicht - wie die Astronomie - am Fixsternhimmel. Dennoch versucht letztere immer wieder, den Astrologen Scharlatanerie und Volksverdummung zu unterstellen, weil sie die "wissenschaftlichen" und damit realen Gegebenheiten im Weltraum ignoriere. Das Vorrücken der Sternbilder kann indes an den 12 Tierkreiszeichen und ihrer Reihenfolge nichts ändern, da eine ursächliche Abhängigkeit von letzteren nie bestand. Dieser Vorwurf geht auch deshalb fehl, weil es sich hierbei um zwei grundsätzlich verschiedene philosophische Betrachtungsweisen handelt: Die Astrologie als Teil der Esoterik handelt von den verborgenen, göttlichen Wahrheiten; die Astronomie als Teil der Naturwissenschaften hingegen untersucht die physikalisch-materiellen Erscheinungen im Weltall (Briemle, 1997). Somit haben sich auch die Mondstände in den Mondkalendern nach den Sternzeichen zu richten und nicht nach den Sternbildern. Je nachdem, ob ein Mondkalender nach den Sternzeichen oder aber nach den Sternbildern ausgerichtet ist, ergeben isch nämlich bei der Terminwahl Unterschiede bis zu 3 Tagen. Dies kann daraus fatale Folgen haben!