Im Rahmen der Arbeit wurden die Ergebnisse von Ueberfuehrungen von Nothofagus-Renovalesbestaenden Mittelchiles in Wirtschaftswaelder zur Wertholzproduktion eingeschaetzt. Renovalesbestaende sind Sekundaerwaelder, die nach der Exploitation der mittelchilenischen Naturwaelder auf den Haengen der Kuesten- und Andenvorkordilliere erwuchsen. Die Bestaende sind 50-120 Jahre alt. Sie sind stabil, weil die in ihnen vorkommenden Baumarten sich im Verlauf der Evolution optimal an die standoertlichen Verhaeltnisse angepasst haben. Etwa 150.000ha dieser Waelder sind gepraegt durch drei Nothofagus-Arten: - Nothofagus alpine (Poepp. et Endl.) Oerst, mit dem chilenischen Lokalnamen "Rauli", - Nothofagus obliqua (mirb.) Oerst. Var. Obliqua, "Roble" und - Nothofagus dombeyi (mirb) Blume, die "Coiguee" genannt wird. Alle drei Baumarten weisen gute Holzeigenschaften auf und sind deshalb zur Produktion von Wertholz geeignet. Von diesen Baumarten sind Exemplare mit starken Durchmesser vorhanden. Das wirtschaftliche Potential der Renovalesbestaende wird bisher kaum sinnvoll genutzt. Derzeit werden sie vielfach grossflaechig kahlgeschlagen, das geerntete Holz zu Hackschnitzeln verarbeitet und die entstehenden Flaechen mit schnellwuechsigen Pinus- und Eucalyptus-Arten aufgeforstet. Die sehr rentable Plantagenwirtschaft dehnt sich so auf Kosten der Renovalesbestaende immer weiter in Gebiete aus, die aufgrund ihres starken Reliefs und feuchten Klimas dafuer ungeeigneter sind. Die grossflaechige Kahlschlagswirtschaft fuehrt ausserdem zu erheblichen Erosionsschaeden. Der gesamte chilenische Wirtschaftswald befindet sich in Privatbesitz. Deshalb sind forstliche Entscheidungen fast ausschliesslich erwerbswirtschaftlich orientiert. Es wurde an etwa 3.000ha grossen Renovalesbestaenden des Fundo Jauja in der Provinz Malleco (IX.Region) ueberprueft, ob mit ihrer Ueberfuehrungen in wertholzproduzierende, naturnahe Mischwaelder die oekonomischen Interressen der Waldbesitzer befriedigt und gleichzeitig die Schutzfunktionen der Waelder erhalten werden koennen. Dabei wurde ein Konzept zugrunde gelegt, das starke Hochdurchforstungen mit Z-Baum-Auswahl sowie Anreicherungspflanzungen in Waldteilen vorsieht, in denen Wertholztraeger fehlen. Die Arbeit gliedert sich in folgende Arbeitschritte: (1) Typisierung der Renovalesbestaende nach ihren Ueberfuehrungsbedingungen; (2) Praktische Durchfuehrung von Ersteingriffen; (3) Simulation der Bestandesentwicklung als Ergebnis von Ueberfuehrungen; (4) Betriebswirtschaftliche Bewertung der simulierten Ueberfuehrungsergebnisse. Im Rahmen der Untersuchungen wurden folgende Teilergebnisse erzielt: Typisierung der Renovalesbestaende. Die Renovalesbestaende sind sehr vielgestaltig. Sie bieten daher hinsichtlich einer Ueberfuehrung sehr unterschiedliche Ausgangsbedingungen, die wesentlich von ihren Durchmesserhaeufigkeitsverteilungen und ihrer Baumartenzusammensetzung bestimmt werden. In Luftbildern kann auf diese Charakteristika anhand folgender, gut erkennbaren Merkmale geschlossen werden: - Kronenfaerbung, - Kronengroesse, - Auspraegung des Kronendachs. Danach wurden im Luftbild folgende drei Waldtypengruppen und acht Waldtypen ausgeschieden: Waldtypengruppe - Homogene Renovales. Waldtyp - Rauli-Roble mit Unterstand, Rauli-Roble ohne Unterstand, Coiguee. Waldtypengruppe - Mosaik-Renovales. Waldtyp - Normale Mosaikbestaende, Mosaikbestaende mit Freifaechen, Begleitbaumarten mit Rauli-Roble-Gruppen. Waldtypengruppe - Heterogene Renovales. Waldtyp - Altbaeume ueber Rauli, Altbaeume ohne Rauli. Fuer diese Waldtypen wurden mit terrestrischen Aufnahmen die Ueberfuehrungsbedingungen ermittelt. Danach unterscheiden sie sich in folgender Hinsicht: - Auswahlbedingungen und Zusammensetzung der Z-Baum- Kollektive, - Volumen und Sortimentsstruktur der zu entnehmenden Baeume, - Anzahl und Zusammensetzung der nutzbaren Jungwuechse in Waldteilen ohne Z- Baeume. Probebehandlungen.- In einem 3ha grossen Bestand, der aufgrund vieler Altbaeume..
228.82 (Natürliche Bestände auf Schlagflächen. Zweitwuchs (“Second-Growth”) [Für die Bewirtschaftung von Zweitwuchs verwende auch 63]) 226 (Wechsel des Waldbausystems. Umwandlungen (hinsichtlich des Systems oder der Holzarten)) 653 (Wertentwicklung des Einzelstammes und des Bestandes; Wertstruktur des Bestandes) 562 (Massenzuwachs) 651.9 (Verschiedenes) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D]) [83] (Chile)