Daniel Kraus und Frank Krumm; Integration oder Segregation: der Spagat zwischen der Produktion von Rohstoffen und dem Schutz der Biodiversität in europäischen Wäldern ; Kurt Bollmann und Veronika Braunisch; Die Verwendung gesamteuropäischer Kriterien und Indikatorsysteme zur Messung von Veränderungen der Artenvielfalt in Waldökosystemen ; Markus Lier, Jari Parviainen, Cecile Nivet, Marion Gosselin, Frederic Gosselin und Yoan Paillet; Forschung in Primarwäldern und Waldreservaten: Bedeutung für eine ganzheitliche Waldbewirtschaftung ; Thomas A. Nagel, Eric K. Zenner und Peter Brang; Naturnahe von Wäldern als Schlüssel zum Erhalt biologischer Vielfalt ; Susanne Winter, Tomaš Vrška und Heike Begehold; Waldbausysteme und Mehrfachleistungs-Forstwirtschaft ; Sven Wagner, Franka Huth, Frits Mohren und Isabelle Herrmann; „Retention Forestry“ – die praktische Umsetzung eines ganzheitlichen Ansatzes ; Lena Gustafsson, Jurgen Bauhus, Jari Kouki, Asko Lohmus und Anne Sverdrup-Thygeson; Schlüsselkomponenten für die Erhaltung der biologischen Vielfalt in Wäldern ; Habitatbäume: Schlüsselkomponenten der Waldbiodiversität ; Rita Butler, Thibault Lachat, Laurent Larrieu und Yoan Paillet ; Totholz: Quantitative und qualitative Voraussetzungen für die Erhaltung der biologischen Vielfalt von Xylobionten ; Thibault Lachat, Christophe Bouget, Rita Butler und Jorg Muller; Konnektivität und Fragmentierung: Inselbiogeographie und Metapopulationen in Elementen später Waldentwicklungsphasen ; Kris Vandekerkhove, Arno Thomaes und Bengt-Gunnar Jonsson; Natürliche Störereignisse und Walddynamik in europäischen Wäldern der gemäsigten Zone ; Thomas A. Nagel, Miroslav Svoboda und Momchil Panayotov; Erhalt und Management von spezialisierten Arten: Das Vermächtnis von Naturwäldern und traditionellen Kulturlandschaften ; Per Angelstam, Marine Elbakidze und Asko Lohmus; Management für Zielarten ; Bengt-Gunnar Jonsson und Juha Siitonen; Indikatorartengruppen und die Schwellenwerte ihrer Habitatansprüche ; Waldvogel und ihre Habitatansprüche ; Pierre Mollet, Simon Birrer und Gilberto Pasinelli; Waldinsekten und ihre Habitatansprüche ; Beat Wermelinger, Thibault Lachat und Jorg Muller; Waldspezifische Vielfalt der Gefäßpflanzen, Moose und Flechten ; Wolf-Ulrich Kriebitzsch, Helga Bultmann, Goddert von Oheimb, Marcus Schmidt, Hjalmar Thiel und Jorg Ewald; Die Bedeutung der biologischen Vielfalt von Mykorrhizapilzen für die Funktionalität von Waldökosystemen ; Martina Peter, Marc Buee und Simon Egli; Flechten: sensible Indikatoren fur Veränderungen in Wäldern ; Juri Nascimbene, Anna-Liisa Ylisirnio, Juha Pykala und Paolo Giordani; Spinnen im Ökosystem Wald ; Anne Oxbrough und Tim Ziesche; Gehäuse- und Nacktschnecken als Indikatoren für nachhaltige Waldbewirtschaftung ; Heike Kappes; Zentrale Herausforderungen ; Biodiversitätsschutz und Waldmanagement in europäischen Waldökosystemen im Zuge des Klimawandels ; Marcus Lindner, Frank Krumm und Gert-Jan Nabuurs; Die funktionelle Rolle der biologischen Vielfalt im Wald ; Michael Scherer-Lorenzen ; Invasive Neobiota im Ökosystem Wald: Chance oder Bedrohung? Nicola Schoenenberger und Marco Conedera ; Die genetische Vielfalt der Waldbäume ; Jarkko Koskela und Francois Lefevre Monitoring der biologischen Artenvielfalt europäischer Waldökosysteme – neue Erkenntnisse, Herausforderungen und Chancen ; Yoan Paillet, Jari Parvainen, Marion Gosselin, Frederic Gosselin und Markus Lier; Integrative Managementansätze: eine Synthese ; Frank Krumm, Andreas Schuck und Daniel Kraus; Der Schutz und die Biodiversität von Wäldern sind auf nationaler wie auf internationaler Ebene zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Parallel dazu steigen die Anforderungen an die Wälder Europas, sollen sie doch Produkte und Energie aus erneuerbaren, klimafreundlichen und heimischen Quellen liefern. Wälder sorgen für Einkommensmöglichkeiten für Landwirte, Waldbesitzer und die Forst- und Holzwirtschaft, bieten wertvolle Erholungsmöglichkeiten und stellen Schutzleistungen gegen verschiedene Gefahren bereit, insbesondere für die Bewohner der Städte. Damit gehen viele Fragen zum Zustand der biologischen Vielfalt und zum Schutz der Wälder einher. Die positiven wie negativen Folgen forstwirtschaftlicher Praktiken und die Frage, ob segregative oder integrative Konzepte für die Biodiversität von multifunktionalen Wäldern förderlicher sind, sind Gegenstand einer anhaltenden Diskussion. Kompromisse zwischen verschiedenen Interessen und Bewirtschaftungszielen müssen eingehender untersucht werden. Wälder werden in erster Linie genutzt, sobald sie wirtschaftliche Reife erlangt haben. Im Ergebnis sind Wälder in fortgeschrittener Entwicklungs-, der Zerfalls- oder gar der Zusammenbruchsphase des Bestands selten. Es sind jedoch häufig gerade diese Entwicklungsphasen, die eine besonders hohe Nischen- und Artenvielfalt aufweisen. Auf der anderen Seite überdauern in Wäldern wie denen Europas, die bereits seit Jahrhunderten bewirtschaftet werden, oftmals bedrohte Arten, die unter Vorherrschen natürlicher Prozesse verschwinden würden. Wichtig ist deshalb die Einbeziehung des Biodiversitätsschutzes in das Management von Wirtschaftswäldern mit dem Ziel einer langfristigen Bereitstellung von geeignetem Lebensraum für waldbewohnende Arten. Aktuelle politische Prozesse wie die Verhandlungen hinsichtlich einer Europäischen Waldkonvention, die EU-Forststrategie und die EU-Biodiversitätsstrategie sowie die Diskussion über Nachhaltigkeitskriterien für Biomasse und der Leitfaden für Forstwirtschaft in Natura-2000-Gebieten bringen zum Ausdruck, dass eine weiterführende wissenschaftliche Bewertung dieser Fragen angebracht und notwendig ist.