In Graphik 10.1. wurden die Höhen der Standardherkünfte, die durchschnittlichen Knospenkennzahlen je Kontrollfläche und das Flächenmittel aufgetragen. Die Fläche Lainsach 1, auf einer Seehöhe von 870 m gelegen, erzielte in ihren durchschnittlichen Höhenwuchsleistungen die besten Ergebnisse. Auf diese Fläche wurden verstärkt Provenienzen mit niederen Knospenkennzahlen verwendet, dabei ergibt sich eine mittlere Knospenkennzahl von 2,3. Betrachtet man allerdings den Zuwachs der letzten fünf Jahre, der in Prozent von H1O dargestellt wurde (ebenfalls in Graphik 10.1.), liegt die Fläche 17, Lainsach 1 deutlich hinter der Fläche 16, Mautern zurück. Die Fläche Lainsach 2 liegt um einen Prozentpunkt vor Lainsach 1. Die Standardherkünfte ME und ST folgen mehr oder weniger dem Verlauf des Flächenmittels aller drei Flächen, wobei ME, Murauer Einzelbäume auf Fläche 17 über, auf Fläche 16 deutlich über und auf Fläche 18 unter dem Flächenmittel liegt. ME erbringt gegenüber ST, Schneegattern auf allen Flächen höhere Wuchsleistungen. Die Herkunft Schneegattern liegt auf den Flächen Lainsach 1 und Lainsach 2 unter dem Mittel. Die Herkunft E9, Schöttl, I/6/1400 m, die als Hochlagenherkunft angesprochen werden kann, leistet auf Fläche Lainsach 1 deutlich mehr, als auf Fläche 16, Mautern. Da zwischen den Flächen 16 und 17 lediglich ein Seehöhenunterschied von 200 m besteht, wäre es denkbar, dass kleinstandörtliche Unterschiede auf den Kontrollflächen vorhanden sind, die zu diesem eher nicht erwarteten Ergebnis führten. Natürlich könnte E9 auch durch den Wildverbiss auf der Fläche 16, Mautern besonders in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Markant ist auch, wie deutlich E9 (als Hochlagenherkunft) unter dem Flächenmittel liegt. F18 Leoben, I/6/900 m, als Herkunft der weiteren Umgebung liegt ebenfalls auf den beiden Flächen, auf denen sie verwendet wurde, unter dem Flächenmittel. Wie aus Kapitel 5 hervorgeht, liegen die Herkünfte des gleichen Wuchsgebietes zwar deutlich zurück (bis auf einige Ausnahmen), betrachtet man jedoch die Wuchsleistungen der letzten fünf Jahre, ausgedrückt in Prozent der Höhe im Alter 10, so kann man feststellen, dass gerade diese Herkünfte, bezogen auf diese Periode, herkunftsfremden Provenienzen größtenteils überlegen sind. Eine Feststellung, die für die folgenden Messungen interessante Ergebnisse erwarten lässt. Die guten Leistungen der Provenienzen aus den Wuchsgebieten V und VI, und die der ausländischen Provenienzen, fallen auf allen drei Kontrollflächen besonders auf. Letztere Beobachtung konnte auch von RIZ auf zwei Kontrollflächen in Nordtirol (Fotschertal und Gaistal) gemacht werden, und zwar in einer Seehöhe von 1400 m (die Fläche 3, Fotschertal und die Fläche 19, Gaistal gehören ebenfalls zu dem 1978 gestarteten Großversuch der Forstlichen Bundesversuchsanstalt, siehe Tabelle 2). Diese Ergebnisse haben allerdings nur vorläufigen Charakter, da sie sich nur auf die ersten fünfzehn Jahre eines "Baumlebens" beziehen, ob sie für ein ganzes Umtriebsalter Gültigkeit besitzen, ist fraglich.