Lawinensimulation Ovella : Bestimmung des Gefahrenpotentiales durch Lawinen und Simulation der zu erwartenden Fließhöhen, Lawinengeschwindigkeiten und Lawinendrücke im Einzugsgebiet der Wehranlage Ovella
Im Rahmen des vorliegenden Gutachtens wird darauf hingewiesen, dass das Untersuchungsgebiet (Abb. 3, Abb. 4) potentiell sowohl durch Schneerutsche als auch durch kleine Lawinen aus den freien, aber auch aus den bewaldeten Flächen gefährdet ist (Kapitel 1.1). Für die weiteren Simulationen mit dem Lawinensimulationsmodel SamosAT wurden realistische Anbruchszenarien ausgearbeitet und die zu erwartenden Ausmaße der Lawinen graphisch dargestellt (Kapitel 1.1). Des Weiteren wurden anhand der Lawinensimulationsergebnisse die durch die Lawinen an den Steinschlagnetzen auftretenden Drücke sowie die Fließhöhen und Geschwindigkeiten im Bereich der Steinschlagnetze ermittelt (Kapitel 1.1). In früheren Studien am BFW sowie am SLF wurde gezeigt, dass Steinschlagnetze durchaus dafür genützt werden können um einen Schutz vor Lawinen zu gewährleisten (Rainer et al 2006, Margreth und Roth 2008). Eine Beurteilung ob die Steinschlagnetze in diesem Fall einen ausreichenden Schutz vor Lawinen für die darunterliegende Baustelle bieten war nicht Teil des vorliegenden Gutachtens. In diesem Zusammenhang ist jedoch auch die in den Simulationen nicht berücksichtige Bremswirkung der Steinschlagnetze zu erwähnen, welche eine Lawine schon in den oberen Bereichen der Sturzbahn zumindest bremsen würde. Unter Berücksichtigung der vorliegenden Ergebnisse, sollte allerdings vom Auftraggeber weitere Untersuchungen und/oder Maßnahmen zum Schutz der Baustelle als auch der späteren Wehranlage gegen Lawinen angestrebt werden. Zur Sicherung der Baustelle bzw. der Bauarbeiter könnte z.B. eine lokale Lawinenkommission eingerichtet werden, welche bei entsprechender Gefährdung die Baustelle sperrt.