Wildtiere und Menschen teilen sich den Lebensraum auf diesem Planeten. Beide bilden im Grunde eine Lebensgemeinschaft, die durch viele Beziehungen verknüpft ist. Der Mensch gestaltet und verändert – ob bewusst oder unbewusst – durch seine Aktivitäten die Lebensräume der Wildtiere, ebenso die Anfälligkeit des Waldes und der Feldfrüchte für Wildschäden und die Bedingungen für die Ausübung der Jagd. Dies ist in positiver wie auch in negativer Weise möglich. Zusammenhänge zu erkennen, ökologische Probleme und dadurch entstehende ökonomische Schäden zu vermeiden, erfordert unbedingt ein ganzheitliches, ökologisches Denken und Handeln. Die vorliegende Informations- und Arbeitsbroschüre soll dazu einen Beitrag leisten. Sie richtet sich an alle Personen, die im Lebensraum von Wildtieren zu tun haben, sei es beruflich oder in ihrer Freizeit. Nicht nur Jäger, Land- und Forstwirte und Naturschützer sind damit gemeint, sondern auch Lehrer, Schüler und Studenten sowie alle Menschen, die Erholung suchen oder sich sportlich betätigen, dort, wo auch Wildtiere leben. Jeder sollte sich der Folgen seiner Aktivitäten in der Natur bewusster werden. Dadurch können wir den gemeinsamen Lebensraum rücksichtsvoller mit anderen Landnutzern und den Wildtieren teilen und auf Dauer in gutem Zustand erhalten. - Für das Verständnis des dynamischen Wirkungsgefüges der Lebensraumfaktoren wurden Grundlagen über die Lebensraumansprüche einiger häufiger vorkommender Wildtierarten zusammengestellt (Kapitel 2 bis 8). - Ein Lebensraum-Bildatlas mit 220 Fotos soll dem Leser die richtige Einordnung und Interpretation von Wildlebensräumen leicht zugänglich machen (Kapitel 9).- Die Skizzierung einer Zielgliederung und eines Maßnahmenschemas (Kapitel 10 und 11) soll die Behandlung bestehender Probleme mit Wildtieren, die Vorbeugung gegen Wildschäden und eine effiziente Wildbejagung erleichtern.Dem Leser sollen dadurch die wichtigsten Grundkenntnisse über Wildlebensräume vermittelt werden, die ihm im Gelände eine fachgerechte, selbstständige Beurteilung der jeweiligen Situation vor Ort ermöglichen. Einführung und Hinweise zur Benützung der Broschüre Erklärung von Fachbegriffen .. Kulturlandschaft und Wildtiere Auswirkungen der großen Pflanzenfresser auf die Umwelt Auswirkungen der Umwelt auf das Wild Lebensraumansprüche der Wildarten Rehwild l Rehwild Gamswild Schwarzwild Feldhase Rebhuhn Fasan Artenvergleich Raumnutzung und Bewegungsfreiheit Faktoren der Habitatqualität Einstandsangebot Beunruhigung des Wildes Nahrungsangebot Geländeform Mikroklima Wildschadenanfäiiigkeit der Vegetation Zielabhängigkeit Standortabhängigkeit Naturnähe Biotoptragfähigkeit Gestaltung der Risikofaktoren (Schäl-, Verbiss- und Wühlanfälligkeit) Jagdbedingungen Wechselwirkungen zwischen Habitatstruktur und Wildschäden Ansteigender Verbiss-, Fege-, Schäldruck Erhöhte Wildschadenanfälligkeit der Vegetationsstruktur Lebensräume – Bildatlas Wildökologischer Bestandestyp Nichtwaldtypen: Vegetationslose Fläche Acker Acker Wiese Weide, Mähweide, Hutweide ungenutzte Grünfläche Waldtypen: Äsungsjungwuchs/Kahlschlag Deckungsjungwuchs Deckungsjungwuchs Dickung Stangenholz Baumholz Fortgeschrittene Verjüngung mit Altholzüberschirmung Plenterstruktur Vernässungsstelle Sondertypen: Forststraße inklusive Böschung Gewässer, Schilf, Moor Urwald Windwurf und Borkenkäfer als Habitatgestalter Lawinen als Habitatgestalter Schutzwald, Wildbach- und Lawinenverbauung Klimadatenvergleich für verschiedene Bestandestypen Randlinien Landschaftsteile Ackerland Waldland Weideland, parkartige Habitate Felsland Bauland (Siedlungsbereiche, Verkehrslinien) Gebiete mit starker Beunruhigung (Jagddruck, Freizeitaktivitäten etc.) Landschaften Landschaftsvielfalt Hochgebirge Mittelgebirge Hügel landschafte Ebenen, Aulandschaft Ziele Maßnahmen – integratives Habitat- und Wildtiermanagement Übersicht, Zusammenhänge jagdliche, forstliche u. landwirtschaftliche Maßnahmen, Naturschutz Sonstige Maßnahmen (Freizeitaktivitäten, Verkehr, Industrie etc.)