Unter " Plenterprinzip " versteht man jene Art der Waldbehandlung, welche dem Plenterwald angepaßt ist, ihn formt und in seinem Aufbau zu erhalten vermag, ihn aber auch dort herbeiführt oder entstehen läßt, wo andere hergebrachte Waldformen gegeben sind. Damit entspricht es der immer häufiger geforderten naturnahen Waldwirtschaft stellt aber gleichzeitig einen auch ökonomisch interessanten Weg dar. Inahltsverzeichnis: DIE URWÄLDER MITTEL- UND OSTEUROPAS ALS VORBILD FÜR EINE MODERNE WALDWIRTSCHAFT.; Geschichtlicher Rückblick; Repräsentative Urwaldbeschreibungen ; Phasen und Entwicklungsstadien; Die lineare Sukzession (Primärzyklus; berwindung terminaler Stadien ; Die strukturelle Klimax in der Zyklen- und Phasenfolge; Verjüngung des Schattbaumurwaldes;
Baumartenwechsel Tanne – Buche; "Alterswelle" oder Bestandesschicht?; Das rauhe Kronendach des Urwaldes; Die Katastrophenanfälligkeit des Urwaldes; Das Feuer, ein Wesenselement der Walderneuerung?; Sturmschäden im Urwald; Die Gewalt der Elemente gebändigt; Die Urwälder Mittel- und Osteuropas sind Klimaxwälder; Entwicklungsrückschläge; Ist der Urwald ein Plenterwald?; Urwälder mit Plenterstrukturen; Der Urwald Boubin (Kubany) ; Fichtenurwälder der Karpaten ; Fichtenurwälder in Karelien; Buchenurwälder; Der Wald, der keine Feinde hat; Eichenurwälder im Banat ; PLENTERWALD – PLENTERPRINZIP; Die unselige Geschichte des Plenterwaldes; Das derzeitige Plenterwaldvorkommen; Zur Plenterfähigkeit der Baumarten ;
Vereinfachte Definition; Gleichgewichtsstrukturen nach Knoke; Das Plenterprinzip; Die Individualität des Einzelstammes; Permanente Standraumregelung; Immerwährende Selektion;
Mischungsregelung; Die Qualität; Varianten dimensionsbezogener Einzelstammnutzung; Die Kahlschlagwirtschaft; Der Plünderwald; Die Zielstärkennutzung; Der Wertholzbetrieb; Die wirtschaftliche Überlegenheit des Plenterwaldes; Der Gemeindewald Kreuzberg; Plenterwald-Modellbestände für Fichte (KNOKE, 1998); DIE FORSTEINRICHTUNG; Ein Hauch von Exploitation - Hundeshagen 1826; Vernachlässigte Ökologie; Das Plentergleichgewicht - waldbaulicher
Quantensprung des dritten Jahrtausends; Das Nutzungsintervall (Rotation, Umlaufzeit); Die Pflegeblockeinteilung nach Anton Heger; Vorratskonstanz in allen Altersklassen; Bewährte Altersklassenkarte; Kontinuität des Altersklassenaufbaus; Kontrolle und Information; Kostenlose Vorratsaufstockung; Zustandserfassung und Vorratsinventur; STRUKTUREN - MEHR ALS IDEOLOGISCHER SELBSTZWECK; Die Automation der biologischen Produktion; Natürliche Bestandes- und Wuchsdynamik; Die Naturverjüngung; Höhendifferenzierung und Stammzahlreduktion; Natürliche Aufastung; Vertikalstrukturen lösen Stabilitätsprobleme; Bestandeszerstörungen durch Sogwirkung; "Windschlote" nach Anton Heger; Der Deckungsschutz hat ausgedient; Aufschließung und Rückung; Schneebruchschäden; Durchforstungsintensität und Schadensausmaß; Schneebrüche wahren das Durchmesserspektrum; Maßnahmen zur Stabilitätsverbesserung; Die Plenterung entschärft das Verzinsungsproblem; Max Robert Pressler; Was Pressler noch nicht wissen konnte; Presslers Zuwachsprozent führt direkt in die Plenterung; BESTANDESÜBERFÜHRUNG; Vom Urwald zum Plenterwald; Der bäuerliche Buchenplenterwald von Julbach; Buchenplenterwälder Keula-Niederdorla; Plenterung im Böhmerwald; Schwarzwaldtannen; Leopold Hufnagl in Gottschee; Das Projekt Khaniyan im Elbursgebirge, Iran; Nachhaltige Holzproduktion im tropischen Regenwald - ein Beispiel aus Sabah, Malaysia; Vom Altersklassenwald zum Plenterwald; Der Femelschlagbetrieb; Bestandesüberführung in Schlägl; Kosten, Gefahren und Unwägbarkeiten; Überführungsschritte; Die Strukturdurchforstung; Durchgehende Hochdurchforstung; Der Z 2 als Überführungshilfe; Zur Genetik der Fichte; Praxis der Strukturdurchforstung; Strukturierung im Wege der Läuterung; Günstige Kostengestaltung; Die Durchforstung sehr labiler Bestände; GELUNGENE ÜBERFÜHRUNGSBEISPIELE UND –MODELLE; Bestandesüberführung im Bauernwald; Ungeliebte Tanne?; Zielstärkenversuch Hirschlacke, Stift Schlägl; 100 Jahre Couvet; Einzelstammnutzung im Seilgelände; Das Sortimentsverfahren; Das Ganzstammverfahren; Schonung der Naturverjüngung; Fragen der Wirtschaftlichkeit; Die Lärche - eine Baumart mit Zukunft; Der Kieferndauerwald; Bärenthoren; Der Nürnberger Reichswald; Der Buchendauerwald; Licht - Gras - Maus - aus! Rotkernbildung bei der Buche; Moderne Buchenbewirtschaftung; Überführung in Dauerbestockungen; Versuchsfläche Schottenstift Wien; Ahorn und Esche; Die Eiche und das Plenterprinzip; Behandlung der Eiche in Frankreich; Wildfrage und Naturverjüngung; Ist die Eiche plenterfähig?; Eichenplenterwälder in Kroatien und Siebenbürgen; ZUSAMMENFASSUNG; Erst produzieren, dann ernten; ABKÜRZUNGS- UND BEGRIFFSERKLÄRUNGEN; LITERATUR Die waldbauliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte gilt als vom Zeitgeist geprägt nd pendelt zwischen Meinung, Ideologie und Technologie (RÖHRIG, 1999). Meist war die Forsttechnik bestimmend, der Waldbau konnte sich kaum durchsetzen. Allein die Erfolge der rasch fortschreitenden Mechanisierung haben den Waldbau auf nachgeordnete Ränge verwiesen. Wie schon so oft wurde damit die Ernte vor die Produktion gereiht. Doch auch moderne Erntemaschinen unterliegen in ihrer Leistungsfähigkeit dem Stück-Masse-Gesetz. Konnten auch die Erntekosten für Schwachholz deutlich gesenkt werden, drückt der Sortenfall (Industrieholz) die Erlöse unter die Gestehungskosten. Zufriedenstallende Ernteergebnisse verlangen nach einer bewußten Lenkung des Baumwachstums bzw. nach gezielten Maßnahmen der Produktion im Wege beständiger Auslese. Die preisbestimmenten Komponenten Dimension und Qualität unterliegen in hohem Maße standörtlichen und waldbaulichen Einflüssen und werden nur über das Plenterprinzip zum Optimum geführt. Versuchen wir das Plenterprinzip als die biologische Rationalisierung zur Erhöhung des Betriebserfolges beitragen und die ökologischen Bedingungen des Waldes verbessern. Um optimale Produktionsbedingungen vorgeben zu können, ist der Wachstumsablauf des Waldes von allen Einschränkungen und Beengungen, wie sie der Altersklassenwald vorgibt, freizumachen.