Biodiversität in österreichischen Ackerbaugebieten im Hinblick auf die Freisetzung und den Anbau von gentechnisch veränderten Kulturpflanzen : BINATS - biodiversity - nature - safety
Das Projekt BINATS (BIodiversity-NATure-Safety) wurde mit einer vierjährigen Laufzeit (2006-2009) vom Bundesministerium für Gesundheit und vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft beauftragt. Das im Rahmen von BINATS entwickelte Biodiversitäts-Netzwerk wurde speziell für die landesweite Risikoabschätzung und das Erkennen beziehungsweise Überprüfen von potenziell unbeabsichtigten Effekten von gentechnisch veränderten Kulturpflanzen (GVP) in der Agrarlandschaft Österreichs konzipiert. BINATS ist das erste nationale Monitoring- und Evaluierungsnetzwerk innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten, welches methodisch speziell auf die GVP-Thematik ausgerichtet wurde. Damit können einerseits die potenziellen Risken von gentechnisch veränderten Organismen noch vor dem Inverkehrbringen von GVP besser abgeschätzt werden und andererseits liegt nun endlich auch eine Datenbasis vor, um mögliche unerwartete - oder Langzeiteffekte von GVP überhaupt feststellen zu können. Die Hauptaufgaben von BINATS waren: * die Entwicklung eines Monitoringprogramms für Biodiversitätseffekte von GVP, dessen Basisdaten zukünftig im Idealfall für beide Monitoringansätze - überwachende Beobachtung und auch fallspezifisches Monitoring - herangezogen werden können * die Auswahl von geeigneten, repräsentativen Indikatoren für das Erfassen von GVP-Effekten auf die Biodiversität basierend auf einer Kosten-Nutzen-Kalkulation * die Bereitstellung von Testflächen, die repräsentativ für verschiedene Bodentypen, klimatische Gegebenheiten und Anbauintensitäten in Österreich sind * die Überprüfung des entwickelten Erhebungsdesigns auf Eignung und Praktikabilität im Freiland * die Standardisierung des Designs für zukünftige Erhebungen der Biodiversität im Agrarraum * die Erhebung von Basisdaten als Vergleichswerte zur Identifizierung zukünftiger Biodiversitätstrends in Abhängigkeit von GVP-Anbau und anderen landwirtschaftlichen Veränderungen * die Implementierung eines flexiblen „Monitoringsystems", in das für eine erweiterte Aufnahme zusätzliche Indikatoren integriert werden können * die Durchführung einer ersten Risikoanalyse von bestimmten GVP (v.a. Raps), die auf dem Auftreten und der Häufigkeit von verwandten Arten basiert.Die Entwicklung des Konzepts für ein Monitoringprogramm impliziert eine Reihe von grundlegenden Entscheidungen. Da komplexe Variablen wie die Biodiversität grundsätzlich nicht direkt überwacht werden können, musste eine Auswahl von geeigneten Indikatoren getroffen werden. Im Rahmen von BINATS wurden Indikatoren gesucht, die erstens größere funktionale Gruppen repräsentieren (Primärproduzenten, Herbivoren, Bestäuber, etc.), die zweitens eng mit der Diversität möglichst vieler nicht-erfasster Taxa korreliert sind und außerdem sensibel und rasch auf anthropogene Veränderung in Agrarlandschaften reagieren (z.B. Biotoptypenvielfalt und Landschaftsstruktur) und die drittens auch aufgrund von Risikohypothesen besonders GVO-relevant sind. Basierend auf einem Screening verschiedener möglicher Indikatoren, die diese Anforderungen erfüllen, und einer Kosten-Nutzenkalkulation wurden schließlich die folgenden vier Indikatoren ausgewählt:Landschaftselemente und Gefäßpflanzen (gehören in Monitoringprogrammen mittlerweile zum Standard), sowie Tagfalter und Heuschrecken. Bei den zoologischen Indikatoren mussten Parameter wie Relevanz als Biodiversitätsindikator, Aussagekraft bezüglich der GVO Thematik, Eignung für ein Dauermonitoring, Aufwand der Feldbegehungen, Akzeptanz der Landwirte (z. B. Bodenfallen), Kenntnisstand, Verfügbarkeit von Experten, etc. evaluiert werden.
182.53 (Beeinflussung der Vegetation als Versuchsmethode) 182.55 (Beeinflussung der (abiotischen) Standortsfaktoren als Versuchsmethode) 180 (Ökosysteme) 150 (Ökosysteme) 913 (Beziehungen zwischen Wald und landwirtschaftlich genutzten Flächen (Acker, Wiese, Weide usw.). Waldrodungen; Aufforstungen von landwirtschaftlichen Flächen; Wechselwirtschaft, wandernde Waldfeldwirtschaft. (Politik); Landnutzung [Siehe auch UDC 332.3 Landnutzung und Unterteilung für Querverweise und auch UDC 711.4 Landnutzung; UDC 712.2 Landschaftsplanung im allgemeinen]) [436] (Österreich)