Werden Brettsperrholzplatten Feuchteveränderungen ausgesetzt, können sich Probleme aus der kreuzweisen Verklebung der Lagen ergeben. Verformungen und Plattenverzug können die Gebrauchstauglichkeit reduzieren. Trocknungsspannungen verursachen Risse an der Oberfläche, die dann als möglicher Angriffspunkt für Wasseransammlungen agieren und die natürliche Holzoberfläche zerstören. Feuchteinduzierte Verformungen können in Verbindungsstössen zweier Platten zu Problemen führen, d.h. Fugenöffnung oder Druckversagen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es Eigenspannungen zu bestimmen und Möglichkeiten zu finden diese zu reduzieren. Eine wichtige Grundlage für die Untersuchungen ist dabei eine genaue Kenntnis des Feuchtefeldes innerhalb der Platten, welches wesentlich durch die Klebfugendiffusivität bestimmt wird. Daher wurde das Feuchteverhalten in Sorptions- und Diffusionsmessungen bestimmt und der Feuchtetransport mittels Finite Element Simulationen betrachtet. Der Diffusionskoeffizient der Klebfugen wurde aus den Messungen abgeschätzt. Es konnte dabei ein grosser Diffusionswiderstand der Klebfugen festgestellt werden. Aus den Ergebnissen konnte geschlussfolgert werden, dass der Feuchtetransport durch Klebfugen durch Wasserdampfdiffusion erfolgt. In Laboruntersuchungen wurde die Formstabilität von Brettsperrholzplatten aus Fichtenholz im Differenzklima getestet. Durch eine Steigerung der relativen Luftfeuchte der Umgebungsluft wurden Eigenspannungen hervorgerufen. Diese Spannungen konnten dann durch Freischneiden der Dehnungen und dynamische Bestimmung des Elastizitätsmoduls bestimmt werden. Diese Messungen wurden durch numerische Simulationen komplettiert. Dazu wurde ein dreidimensionales Materialmodell angewandt, das elastische Deformationen, feuchteinduziertes Quellen und mechano-sorptive Verformungen berücksichtigt. Die Ergebnisse zeigen einen signifikanten Einfluss des Jahrringwinkels, des Lagenverhältnisses, des Mittellagenmaterials und von Vorspannungen. In Parameterstudien wurde der Einfluss der Eingangsgrössen auf die Ergebnisse der numerischen Simulationen untersucht. Es ergab sich ein starker Einfluss des mechano-sorptiven Effekts sowohl bei der Wahl der Materialparameter als auch des Berechnungsmodells. Weiterhin haben die Steifigkeit und die Quellung von Holz und der Diffusionswiderstand der Klebfugen einen grossen Einfluss. Aus den Erkenntnissen der Studie wurde geschlussfolgert, dass stehende Jahrringe bei der Lamellenherstellung zu bevorzugen sind. Liegende Jahrringe wirkten sich dagegen negativ auf Spannungen und Verformungen aus und sollten daher vermieden werden. Vorgespannte Decklagen haben einen positiven Effekt auf die Folgen von Feuchteänderungen, allerdings sind höhere Produktionskosten und die Relaxation der Vorspannungen kritisch zu betrachtende Faktoren. Bei der Substitution der Holzmittellagen durch Holzwerkstoffe erwies sich Oriented Strand Board (OSB) als die beste Variante. Eine hohe Feuchtedurchlässigkeit des Verbindungssystems ist eine weitere geeignete Methode um Plattenverzug zu verringern.