1. Ein reiches lebendes und getrocknetes Material von Exemplaren der Betula alba L. wurde in 12 Merkmalen verglichen, 50 Exemplare davon in Tabellen mit Figuren dargestellt; das Hauptmerkmal (relative Flügelbreite der Frucht) wurde variationsstatistisch verfolgt. 2. Als wertvollstes differentialdiagnostisches Merkmal erwies sich die relative Flügelbreite, resp. deren Variationskurve im einzelnen Kätzchen und ihre Koeffizienten. 3. Als die dem untersuchten Material am besten Rechnung tragende Auffassung des Formenkreises der B. alba L. ergab sich die folgende schon von Regel vermutete : B. alba L. besteht aus zwei extremen Sippen, B. verrucosa und B.pubescens, und zahlreichen, durch Kreuzung derselben entstandenen Mischformen. Die reinen Sippen treten in den untersuchten Grenzgebieten, wo sie allein vorkommen, in extremer Ausbildung ganz rein und konstant auf; in den untersuchten Mischgebieten finden sich viele offenbar reine verrucosa, wenige bis gar keine reine pubescens und viele habituell der pubescens ähnliche, in den Fruchtmerkmalen aber von verrucosa beeinflusste Formen. 4. Die Art der Mischung der Merkmale ist eine sehr mannigfaltige; es konnten folgende Fälle auseinandergehalten werden: a) Intermediäre Ausbildung der sämtlichen Merkmale. b) Mosaikbildung durch Aufspaltung einzelner Merkmale «) am gleichen Organ (siehe Tab. XVIII, XIX), ß) an verschiedenen Zweigen derselben Pflanze (Fig. 12). c) Vereinigung beider Fälle a) und b). d) Dominanz des einen Elters (goneocline Bastarde).