Vegetationskundliche Untersuchung dreier aufgelassener Almen im Nationalpark Gesäuse : Aufnahme der Vegetation und Untersuchung der Sukzession auf der Egger-, der Ebersanger- und der Wolfbauernhochalm im steirischen Nationalpark Gesäuse, : Diplomarbeit, Universität Wien
Im Zuge der pflanzensoziologischen Untersuchungen der Egger-, der Ebersangerund der Wolfbauernhochalm sowie deren Kartierungen konnten folgende Beobachtungen gemacht werden: Die drei untersuchten Almen besitzen eine völlig diverse Zusammensetzung an Vegetationstypen, welche aus den unterschiedlichen Ausgangslagen betreffend ehemalige Bewirtschaftung, den Kompartimenten geographische Höhe, Exposition, Hangneigung, geologischpedologischer Untergrund, sowie den Faktoren Wildverbiss und Narbendichte der vorhandenen Rasengesellschaften hervorgeht. Die Eggeralm wird durch einen überdurchschnittlich hohen Prozentsatz an Wiesen charakterisiert, vor allem der Anteil der Deschampsia cespitosa-Rasen ist - im Vergleich zu den anderen beiden Almen - sehr hoch. Auch Caricetum ferrugineae-Rasen und Polygono-Trisetion-Gesellschaften sind vorhanden, letztere vor allem im Bereich der ehemaligen Almhütte. Überwiegend in den höheren Lagen finden sich Pinus mugo-Bestände. Im gesamten Untersuchungsgebiet Eggeralm treten ausgedehnte Adenostyles alliariae-Abieteten auf, deren Baumschicht sich fast ausschließlich aus Picea abies zusammensetzt, lediglich mit teilweise eingestreuten Larix decidua-Exemplaren. Ein völlig anderes Bild bietet die Vegetationskartierung der Ebersangeralm, das flächenmäßig deutlich kleinste Untersuchungsgebiet: Das von Süden nach Norden abfallende Tal wird im tieferen Bereich durchgehend von dem allein auf dieser Alm vertretenen Rumicetum alpini charakterisiert, welcher immerhin zwölf Prozent der gesamten Untersuchungsfläche Ebersanger ausmacht. Daneben sind an ostexponierten Standorten mehrere Polygono-Trisetion-Flächen vorhanden sowie in westexponierten Lagen vereinzelt Caricetum ferrugineae-Rasen. Die Waldgesellschaften, welche fast 70 Prozent der Fläche ausmachen, sind fast ausschließlich dem Laricetum deciduae zuzuordnen. Lediglich im südlichsten, dem am höchsten gelegenen Teil des Untersuchungsgebietes findet sich ein kleiner Pinetum cembrae-Bestand, welcher sich außerhalb des Untersuchungsgebietes fortsetzt. Die Wolfbauernhochalm - schon ehemals in weiten Teilen lediglich als Waldweide genutzt - ist durch den bei weitem geringsten Anteil an Wiesengesellschaften charakterisiert. An den ehemaligen Wiesenstandorten findet man Polygono-Trieseteten, in den höher gelegenen Almbereichen am Antoniboden auchZusammenfassung vereinzelt kleinere Vorkommen des Homogyno alpinae-Nardetums. Zwischen den bewaldeten Bereichen sind kleinräumig immer wieder Felder von Caricetum ferrugineae-Wiesen anzutreffen, welche mit den lichten Wäldern ein ganz charakteristisches, verzahntes Mosaik ausbilden, sowie einige kleinflächige Deschampsia cespitosa-Dominanzgesellschaften.