Bewertung potentieller Schwermetallbelastungen in Auenböden des Wassertals bei Vişeu de Sus (Rumänien) : Studienarbeit im Studiengang Agrarwissenschaften (B.Sc.)
Auch drei Jahre nach dem Unfall vom 10. März 2000 waren die Gehalte von Blei und Arsen auf den ersten 7 km flussabwärts nach der Schadensquelle immer noch stark erhöht. An 10 von 15 Messstellen waren die Werte von Blei noch über 1359 mg/kg TM (Pb) bis zu einem Höchstwert von 2993 mg/kg TM (Pb). Bei Arsen lagen auf dieser Strecke die Messwerte an allen 15 Messstellen über 55 mg/kg TM (As) bis zu einem Höchstwert von 322 mg/kg TM (As) und damit über den Grenzwertgehalten der Bundes Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV). Entlang der weiteren 13 km fiel der Durchschnittsgehalt auf 75 (26 ş186) mg/kg TM (Pb) und 28 (12 ş 51) mg/kg TM (As) und blieb somit unter dem Grenzwert (Grasland: 1200mg/kg TM (Pb), Grasland: 50mg/kg TM (As)), aber nicht unterhalb des Vorsorgewertes (Pb, sandige Böden: 40 mg/kg TM, As: keine Angaben). Der Kontaminationsgrad für Zn und Cd im oberen Drittel des Flussabschnittes beträgt im Durchschnitt 2,8 (0,1-12,1) mg/kg TM Cd und 756 (70-2976) mg/kg TM Zn und liegt deshalb über dem Vorsorgewert der BBodSchV für sandige Böden: 0.4 mg/kg TM Cd und 60 mg/kg TM Zn. Auch in den anderen beiden Dritteln des Flusses fallen die mittleren Gehalte (Cd 0.8 mg/kg TM und Zn 230 mg/kg TM) nicht unter den Vorsorgewert. Die mittleren Gehalte an Cr (20 (5-39) mg/kg TM) und Ni (26 (3-46) mg/kg TM) sind erhöht, aber im ganzen Flusstal immer noch innerhalb des vertretbaren Bereiches. 5 ş 100 mg (Cr)/kg TM und 3 ş 50 mg (Ni)/kg TM sind für Bergbauregionen ein typisches Erscheinungsbild (SCHEFFER/SCHACHTSCHABEL, 2002). Die Gehalte an U und Fe wurden nicht näher bewertet, die Fe- Werte liegen im Mittel über typisch geogenen Hintergrundwerten, die U- Werte darunter. Die insgesamt stärker mit SM belasteten Böden (7 km von der Schadensquelle flussabwärts) werden aktuell weder landwirtschaftlich noch als Siedlungsraum genutzt. Es besteht deshalb keine direkte Gefahr für die Bevölkerung, längerfristig ist für diesen Bereich jedoch eine Sanierung wünschenswert. Darüber hinaus ist die Gefahr eines erneuten Dammbruches bei Extremwetterlagen nicht gebannt!