Natural regeneration and protection efficiency of the upper montane forests in the Natural Forest Reserve Goldeck, Carinthia : Dissertation, Universität für Bodenkultur
Zahlreiche Gebirgswälder schützen den Standort und darunterliegende Infrastruktur gegen negative Einflüsse von Naturgefahren. Naturverjüngung ist eine essentielle Voraussetzung für eine dauerhafte Waldbestockung und ununterbrochene Schutzerfüllung. Die Bedingungen für eine erfolgreiche Verjüngung der Gemeinen Fichte (Picea abies (l.) Karst.) in der hochmontanen Zone sind allerdings noch weitgehend unbekannt. Ziel dieser Studie war es darum den Schutzerfüllungsgrad unbewirtschafteter Waldbestände zu quantifizieren und die verjüngungsfördernden Standortsfaktoren für eine erfolgreiche Keimung und Etablierung von Fichte zu untersuchen und zu beschreiben. Die Untersuchungen wurden als Fallstudie an den nordexponierten Hängen des Naturwaldreservates Goldeck in Kärnten durchgeführt. Waldstrukturelemente wurden auf 30 systematisch angelegten 300 m2 großen Probeflächen aufgenommen, innerhalb deren insgesamt 480 Teilflächen für die Untersuchung von Keimlingen (0.25 m2) und mehrjähriger Fichtenverjüngung (1 m2) ausgeschieden wurden. Der aktuelle und zukünftige Schutzerfüllungsgrad wurde unter Annahme einer natürlichen Entwicklung innert der nächsten 50 Jahre anhand der NaiS-Richtlinien des Schweizer Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft aufgenommen. Binäre logistische Regressionsmodele wurden erstellt um den Einfluss kleinstandörtlicher Parameter auf die Fichtenverjüngung zu untersuchen. Das Vorhandensein von Verjüngung war signifikant an die direkte und indirekte Strahlungsintensität am Verjüngungsstandort gebunden. Geringe Humusauflagen waren mit niedrigen Keimlingszahlen verbunden. Bodenfeuchte und Hangneigung hatten eine signifikant negative Auswirkung auf das Vorhandensein von mehrjährigen Verjüngungspflanzen. Wohingegen der Deckungsgrad von Moosen einen signifikant positiven Einfluss auf das Vorhandensein mehrjähriger Fichtenpflanzen aufwies. Die starke Heterogenität der Waldbestände in denen Baumgruppen mit starkem Baumholz in unmittelbarer Nähe zu Verjüngungsinseln zu finden sind, setzt die Länge kritischer Perioden der Bestandeserneuerung mit geringem Schutzerfüllungsgrad herab.