Die wissenschaftlichen Grundlagen über Pflege und Erziehung der Eiche sind noch sehr lückenhaft. Ebenso fehlen uns zum großen Teil Kenntnisse über die wirtschaftlich-waldbaulichen Voraussetzungen und Auswirkungen der vermehrten Eichennachzucht. Die im örtlich begrenzten Rahmen des westlichen Bucheggberges (Kt. Bern) durchgeführten Untersuchungen ergeben diesbezüglich folgende Anhaltspunkte und Richtlinien: 1. Die künstliche Verjüngung der Eiche ist für die vorliegenden und wahrscheinlich meisten schweizerischen Verhältnisse der natürlichen Verjüngung vorzuziehen. Voraussetzung dazu bilden eine richtige Beurteilung des Standortes und eine sorgfältige waldbauliche Planung. Die künstliche Verjüngung erlaubt, abgesehen von ihren wirtschaftlidhen Vorteilen, eine gewisse züchterische Auslese. 2. Die Wahl der besonderen Verjüngungsverfahren hat sich zu richten nach den jeweils vorliegenden Bodenverhältnissen. Die Saatverfahren sind der Pflanzung hinsichtlich Kostenaufwand und Erfolg in der Regel vorzuziehen. 3. Der Erfolg der Verjüngung und insbesondere die erfolgreiche Erziehung im Dickungsalter (Säuberung) sind hauptsächlich abhängig von der Verjüngungsdichte, die wenigstens 50000 bis 60000 Pflanzen pro Hektar betragen sollte. 4. Die Untersuchungen von Jungwüchsen, Dickungen und Stangenhölzern ergeben hinsichtlich der Stammzahl eine außerordentlich rasche Abnahme innerhalb weniger Jahre. Die Wichtigkeit rechtzeitiger und häufig wiederholter Säuberungen und Durchforstungen wird dadurch betont.