In den Jahren 2001 bis 2003 wurde in den Wäldern des Südtiroler Landesbetriebs für Forst- und Domänenverwaltung ein Projekt zur digitalen Ausscheidung potentieller Auerwildgebiete durchgeführt. Die Untersuchung fand in den fünf Teilgebieten Klausen, Villnöss, Latemar, Moos im Passeier und Freienfeld (insg. Rund 6.200 ha), in einem Zeitraum von 17 Monaten statt. Aus den bereits vorhandenen Daten der Waldbehandlungspläne (WBP) und dem digitalen Geländemodell wurde ein GIS-gestütztes Habitatmodell für Auerwild entwickelt und anhand der erbrachten Auerwildnachweise (Balzplatzkartierung und flächendeckendes Monitoring aller Gebiete durch Förster und Jäger) verifiziert. Weiters wurde ermittelt, welche Daten im Zuge der Erstellung der Waldbehandlungspläne zusätzlich, mit wenig Mehraufwand erhoben werden können, um eine bessere und detailliertere Voraussage über den Wald als Auerwildlebensraum treffen zu können. Dazu wurden drei weitere Habitatmodelle formuliert, in welche zusätzliche, in verschiedenen Teilflächen eigens erhobene, auerwildrelevante Daten eingeflossen sind (WÖBT, Astansatz, Astwerk, Totholz, Zwergsträucher, Höhe und Deckungsgrad der Bodenvegetation, Wurzelteller, Ameisenhaufen). Es wurden vier Modellvarianten auf deren Korrelation mit der aktuellen Auerwildverbreitung überprüft: 1. WBP gesamt: alle bereits im Betrieb vorhandenen, potentiell habitatrelevanten Variablen (8) aus dem WBP und dem digitalen Geländemodell (DGM), mit allgemeiner, gebietsunabhängiger Variablenverknüpfung 2. WBP reduziert: gebietsspezifisch wichtigste habitatrelevante Variablen (5) aus dem WBP und dem DGM, mit einer auf das Untersuchungsgebiet bezogenen Variablenverknüpfung 3. Zusatzerhebungen: WBP und DGM plus zusätzlich erhobene auerwildrelevante Variablen mit allgemeiner, gebietsunabhängiger Variablenverknüpfung 4. WBP reduziert plus Bodenvegetation: gebietsspezifisch wichtigste habitatrelevante Variablen (5) aus dem WBP (Modellvariante 2) und die zwei wichtigsten habitatrelevanten Variablen aus den zusätzlich erhobenen Daten mit einer auf das Untersuchungsgebiet bezogenen Variablenverknüpfung Von den vier getesteten Modellvarianten korrelierte die Variante 4 (WBP reduziert plus Bodenvegetation) am Besten mit der aktuellen Auerwildverbreitung.
907.13 (Schutz von Wild und Vögeln, Schutzgebiete usw.) 148.2 (Aves (Vögel)) 582 (Kartierung. Technik des Zeichnens und der nachfolgenden Arbeiten) [450.323] (Südtirol)