Auf der Basis von 9.000 ha forststandörtlich kartierter Fläche werden Modelle aufgestellt, die bei der Forstlichen Standortskartierung im Niedersächsischen Bergland hilfreich sein sollen. Wichtige Zielgrößen sind dabei Wasserhaushalt und das Substrat bzw. die Substratlagerung. Eine bedeutende Modellgrundlage sind Geländehöhendaten, aus denen geomorphologische Informationen gewonnen werden. Des weiteren werden aus digitalen geologischen Karten Informationen abgeleitet, die Aufschluß über die Substrateigenschaften geben sollen. Alle beteiligten Informationen werden in einem Geographischen Informationssystem auf Rasterdatenbasis bearbeitet. Zur Strukturierung der Modelle wird zuerst eine Aufteilung in Standortkomponenten und ihre Aggregationsstufen vorgenommen. Anhand des standörtlichen Wertespektrums werden die sich ergebenden Modellierungsmethoden aufgezeigt. Ein Großteil der aufgestellten Teilmodelle verwendet die Diskriminanzanalyse zur Klassenausweisung. Als deren Basis wird eine sog. ideelle Datenbasis aufgebaut. Sie weicht insofern von der ursprünglichen Datenbasis ab, als dass sie Zielstandortklassen gleicher Größe enthält. Die meisten dieser Teilmodelle trennen nur je zwei Standortklassen, wobei eine die eigentliche Zielklasse ist, die andere alle übrigen Klassen einer Aggrgationsstufe integriert. Durch das Modellieren von zumeist nur einer Klasse je Aggregationsstufe einer Standortkomponente ergibt sich ein schrittweises, verschachteltes Modellierungsvorgehen. Es wird im einzelnen durch statistische Optionen bezüglich der Klassengröße in Testräumen gesteuert. Weitere Teilmodelle entstehen wissensbasiert, soweit das Wertespektrum keinen statistischen Ansatz erlaubt.
Die aufgestellten Modelle sind weitgehend plausibel und führen zu einer sinnfälligen Verteilung von Standortklassen im Raum. Die Übereinstimmung zwischen Modell und Referenzkartierung eines 1.600 ha großen Validierungsgebietes ist aber teilweise gering. Von den anfangs einbezogenen geomorphologischen Variablen stellt sich die Hälfte als wenig geeignet heraus. Variablen, die Reliefeigenschaften in weiterer Umgebung eines Ortes integrativ beschreiben, sind für die Modellierung förderlich. Sieben thematische Karten, teils mit Basisinformation von Variablen, teils mit modellierten Standortkomponenten, sollten als Kartierungshilfe bereitgestellt werden.