Zeitungsberichterstattung über Naturkatastrophen : Ansätze für die forstliche Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Lawinen - Hochwasser - Muren : Diplomarbeit, Universität für Bodenkultur, Institut für forstliche Betriebswirtschaft und Forstwirtschaftspolitik
Die vorliegende Arbeit versucht den bisheringen Umgang der forstlichen Öffentlichkeitsarbeit mit dem Thema Naturkatastrophen anhand einer Medienanalyse zu dokumentieren. Vier Zeitungen wurden dafür herangezogen. Zwischen 1950 und 1987 erbrachte die Durchsicht der systematisch ausgewählten 6981 Zeitungen 1382 Artikel über Naturkatastrophen. 805 dieser Meldungen berichten über Lawinenkatastrophen. Die Verteilung der Meldungen auf die untersuchten Jahre zeigt eine gleichmäßige und hohe Aufmerksamkeit der Medien. Ganz gleich, ob Katastrophenjahr oder nicht, es wird etwa gleich viel berichtet. Verantwortlich für diese Tatsache ist das Einzelereignis Lawine. Es beinhaltet sowie Sensation, daß die Medien nicht umhin können, davon zu berichten. Damit paßt diese Katastrophenart sehr gut in das Bild der übrigen Umweltberichterstattung. Umweltfragen werden nämlich vorwiegend ereignisorientiert behandelt. Vier von fünf Artikel setzen sich mit Folgen auseinander. Ursachen und Maßnahmen treten in den Hintergrund. Im Gegensatz zur Waldsterbensberichterstattung gibt es hier keine ausgewogenes Medienecho. Die Sensibilität der Bevölkerung für die tatsächlichen Ursachen bei Lawinenabgängen wird dadurch nicht gefördert. Die tatsächlichen Ursachen der Lawinenkatastrophen wie Rückgang der Waldfläche in den Hochlagen, Rückgang der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung und die extensive alpine Erschließung stehen in viel ursächlicherem Zusammenhang mit dem Verlust der Erholungs- und Wohlfahrtsfunktion als beim Waldsterben. Ursachen werden aber nur in einem Drittel aller Artikel behandelt. Werden sie angeführt, so ausschließlich Schifahrer und Witterung.