Zum Schutz vor Hochwässern und Muren werden in den Alpen, in manchen Regionen schon seit Jahrhunderten, Wildbachsperren gebaut. Mit der zunehmenden Besiedlung von Gefahrenbereichen, aber auch bedingt durch ein geändertes Umweltbewußtsein und ein größeres Wissen um die ökologischen Zusammenhänge, haben sich die Ansprüche an Wildbachsperren erhöht. In Österreich werden deshalb neben reinen Geschieberückhaltesperren zunehmend mehrfunktionale Bautypen ausgeführt, um anstelle eines bloßen Geschieberückhaltes eine Geschiebebewirtschaftung zu erreichen. Da es mit diesen neuen Sperren noch sehr wenig praktische Erfahrungen gibt, wurde ihre Wirkungsweise im Rahmen dieser Arbeit anhand von Modellversuchen überprüft. Diese Versuche wurden mit einer selbstgebauten Versuchsanlage im aufgelassenen Bauhof Radstadt (Bundesland Salzburg) des Forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung durchgeführt. Mit acht verschiedenen Sperren wurden Hochwasser-, Mur- und teilweise auch Abspülversuche unternommen. Nach einem Überblick über Modellversuche werden in dieser Arbeit Murtheorien vorgestellt, wobei auf das Auftreten von Murstößen und das pulsierende Abflußverhalten näher eingegangen wird. Einige Autoren geben als Ursache dafür entgegen der bisher üblichen Auffassung - dem plötzlichen Aufbrechen einer Bachverlegung - Veränderungen im Murrinneren und einen dadurch bedingten Wechsel des Fließvorganges an. Die verschiedenen Möglichkeiten zum Wildholzrückhalt werden dirkutiert.