Untersuchung über forstliche Konzessionen : Ein Beitrag zur Förderung der Forstwirtschaft in den Entwicklungsländern : Dissertation, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
In zahlreichen Ländern, vor allem in den Tropengebieten, erfolgt die Holznutzung ausschließlich oder überwiegend im Rahmen von forstlichen Konzessionen. Trotz ihrer großen Bedeutung in der Praxis haben diese jedoch in der forstlichen Literatur nur wenig Beachtung gefunden. Im besonderen blieb bisher die Frage, in wieweit durch die richtige Anwendung einer modernen Konzessionspolitik die Forst- und Holzwirtschaft in tropischen Entwicklungsländern gefördert werden kann, unbeantwortet. In dieser Arbeit werden die bestehenden Konzessionssysteme beschrieben und analysiert, die grundlegenden betriebswirtschafilichen rechtlichen und forstpolitischen Probleme der Konzessionen dargelegt und schließliche konkrete Vorschläge für eine moderne Konzessionspolitik erarbeitet. Die Entstehung von langfristigen Waldbewirtsmaftungskonzessionen, die eine neue, sehr interessante Konzessionsform darstellen, und die Voraussetzungen, unter denen sie erfolgreim verwirklicht werden können, werden ausführlich besprochen. Damit wird eine umfassende und systematische Darstellung des forstlichen Konzessionsproblems, die bisher gefehlt hat, gegeben und ein Beitrag zur Förderung der Forsrwirtsdiafl in Entwicklungsgebieten geleistet. Es lassen sich heute zwei Schwerpunkte der Konzessionsverbreitung feststellen. Dies ist einmal die tropische Zone zwischen den beiden Wendekreisen, in der die Nutzung der Wälder weitgehend durch forstliche Konzessionen erfolgt. Dies gilt besonders für den tropischen Regenwald, in dem diese Organisationsform ausschließlich die Holznutzung bestimmt. Fortschritte in der forstlichen Entwicklung der tropischen Gebiete sind nur möglich, wenn dort die Konzessionsprobleme gelöst werden. Der zweite Schwerpunkt befindet sich im Gebiet des borealen Nadelwaldes im nördlichen Nordamerika. Der Wald dieser Zone wird zum großen Teil in forstlichen Konzessionen genutzt und bewirtschaftet. Unter einer forstlichen Konzession wird die Erlaubnis des Staates verstanden, die einen privaten Unternehmer zur Holznutzung, Waldbewirtsmaftung oder Feststellung von Nutzungsmöglichkeiten im staatlichen Wald berechtigt. Eine Holznutzungskonzession gibt dem privaten Unternehmer die Erlaubnis, alle oder eine festgelegte Anzahl von Holzarten in einem bestimmten Gebiet zu nutzen. In einer Waldbewirtschafiungskonzession liegt die Verantwortung für die Waldwirtsmaft beim privaten Unternehmer, der für die Durchführung aller forstlichen Arbeiten einschließlich der Aufstellung des Wirtsmaftsplanes zuständig ist. Eine Explorationskonzession räumt dem Begünstigten das Recht ein, die vorhandenen Nutzungsmöglichkeiten festzustellen und schützt ihn vor anderen, ebenfalls interessierten Unternehmern.