Von den bisher veröffentlichten Studien zum Thema Simulation der Folgen eines möglichen Klimawandels auf bewirtschaftete Wälder, befasst sich keine mit dem Bewirtschaftungsziel Erhaltung und Förderung der Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes. Daher hat sich die vorliegende Arbeit zum Ziel gesetzt, ein umfassendes Konzept zu entwickeln, um die Bewirtschaftung von Wäldern mit dem Ziel der Erhaltung und Förderung bestimmter Waldwirkungen vor dem Hintergrund veränderter klimatischer Bedingungen zu simulieren. Zu diesem Zweck wurden die Rechtsverordnungen bestimmter Schutzgebietskategorien aus dem Bereich des Umweltrechts qualitativen und quantitativen Inhaltsanalysen der für die forstwirtschaftliche Bodennutzung relevanten Regelungen unterzogen. Die Ergebnisse der Inhaltsanalysen werden anschließend in Form von umfassenden Synopsen zusammengefasst. Neben einer Beurteilung der Intensität der Regelungen in den verschiedenen Schutzgebietskategorien (Teil A Rechtliche Regelungen) wurde über die Bestimmung von deren Flächenbedeutung die tatsächliche gegenwärtige sowie die mögliche zukünftige Relevanz dieser Schutzgebietskategorien für die forstwirtschaftliche Bodennutzung abgeschätzt (Teil C Statistische Daten). Ferner wurden über eine Befragung von Experten Stand und Prognose der Flächen der Schutzgebietskategorien ergänzt und validiert. Darüber hinaus wurden die Expertenmeinungen zu optimalen Waldstrukturen und rechtlichen Regelungen bezüglich der Erfüllung von Waldwirkungen eingeholt sowie der Einfluss wissenschaftlicher Erkenntnisse auf rechtliche Implementierungen eruiert (Teil B Expertenvoten). Basierend auf diesen Ergebnissen wurde eine Methodik für ein Simulationskonzept der Schutzgebietsbewirtschaftung entworfen. Dazu war es notwendig, die potenziellen natürlichen Waldgesellschaften technisch über Ökogramme zu definieren. Zu diesem Zweck wurden die Parameter Nährstoffversorgung, Wasserhaushalt, Kontinentalitätsgrad und Höhenstufe operationalisiert. Die Eingangsdaten werden durch den Modellbetriebsgenerator ActioSilva 1.0 erstellt. Um eine Simulation mit dem Waldwachstumssimulator SILVA 2.2 zu ermöglichen, wurden dann die rechtlichen Regelungen in operationalisierte Bewirtschaftungsvorschriften umgewandelt und, je nach Schutzgebietskategorie, einem bestimmten Anteil der Modellbestände zugewiesen. Eine Übertragung der Baumarten aus den Ökogrammen auf die in SILVA 2.2 simulierbaren Baumarten schließt das Konzept ab. (Teil D Simulationskonzept).