Im Rahmen der vorliegenden Diplomarbeit wurden dendrochronologische Untersuchungen an insgesamt 28 Resonanzböden vorgenommen, teilweise aber auch an weiteren Teilen der Tasteninstrumente. Dabei konnten 24 dieser Objekte zeitlich eindeutig eingeordnet werden, wobei sich daraus in drei Fällen ein Widerspruch zur früheren kunsthistorischen Einordnung ergab.
Die zusätzlich zu diesen Untersuchungen durchgeführten Holzartenbestimmungen ergaben bis auf eine einzige Ausnahme die Holzart Fichte (v.a. Picea abies) für die Verwendung im Resonanzbodenbau. Diese Holzart erweist sich auch nach biologischen und technologischen Eigenschaften als beste Wahl. Zur Herkunft des Holzes läßt sich allerdings lediglich eine grobe Zuordnung zum Alpenraum treffen. Hier besteht dringender Bedarf, detaillierte Regionalchronologien zu erstellen, um zukünftig eine genauere Zuordnung zu einzelnen Alpenregionen zu ermöglichen und somit auch Handelswege der Vergangenheit aufzeigen zu können. In der statistischen Auswertung konnte aufgrund der untersuchten Instrumente auf Bearbeitungsverluste durch das Fügen des Materials von durchschnittlich 15 mm geschlossen werden. Für die Lagerzeiten der Hölzer wurde ein Richtwert von ungefähr zwölf Jahren ermittelt, der somit deutlich unter der allgemein angenommenen Lagerzeit im Resonanzbodenbau liegt. In der Meßmethodik wurde eine computergestütze Sprachsteuerung eingesetzt. Diese funktionierte bis auf kleinere Probleme (z.B. hoher Umgebungsgeräuschpegel) gut und wird in Zukunft sicherlich durch noch kleinere und somit gut zu handhabende Richtmikrophone, sowie durch weiterentwickelte Software zusätzlich verbessert werden können. Ebenso wird die technische Weiterentwicklung den Einsatz von Digitalaufnahmen in der Dendrochronologie bestimmen. Mit der derzeitig handelsüblichen Auflösung ist eine zuverlässige Bestimmung nicht möglich. Eine deutliche Verbesserung innerhalb kürzester Zeit ist auf dem derzeit boomenden Geschäft in der Computerbranche aber zu erwarten. Bei der direkten Messung am Instrument, die noch immer unbestreitbare Vorteile besitzt, ist ein Einsatz einer Art Computermouse, welche unter den Saiten durchgezogen wird, als auch der Einsatz von Lasermeßtechnik denkbar, um in Zukunft kostengünstig in Reihenuntersuchungen zuverlässige dendrochronologische Messungen an Instrumenten und anderen Kunstgegenständen durchführen zu können.