In der Diskussion um den Ausbau erneuerbarer Energien standen bisher die Reduktionspotenziale für Emissionen klimarelevanter Gase im Vordergrund. Diese Reduktion ist auch aus Naturschutzsicht ein notwendiges Ziel, da sich mögliche Klimaänderungen auf Natur und Landschaft erheblich auswirken können. Dies ist z. B. dann der Fall, wenn durch Klimaänderungen eine Veränderung der Vegetation und in der Folge auch der Lebensraumqualität für einheimische Tierarten hervorgerufen wird. Die aktuelle Diskussion um die Windkraft zeigt jedoch, dass eine Berücksichtigung von Naturschutzaspekten beim Ausbau der erneuerbaren Energien über die Ebene des Klimaschutzes hinaus zwingend erforderlich ist. Eine alleinige Berücksichtigung von Naturschutzaspekten auf der Ebene der konkreten Vorhabensplanung, z. B. bei der Planung eines Windparks, reicht bei dem durch die Bundesregierung angestrebten Ziel der Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien nicht aus, um eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung für den Ausbau der erneuerbaren Energien zu sichern. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat diese Notwendigkeit frühzeitig erkannt und über das am BfN angesiedelte Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien und Naturschutz (K.E.N.) ein Forschungsvorhaben initiiert, das der systematischen Erfassung möglicher Konfliktfelder zwischen Naturschutz und Klimaschutz dient. Eine systematische Bewertung aller im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und in der Biomasseverordnung (Biomasse V) erfassten Energieträger aus Naturschutzsicht liegt bisher nicht vor. In dem Forschungsvorhaben sollten daher naturschutzrelevante Wirkungen der verschiedenen Energieträger und Nutzungstechniken zusammengestellt und weiterer Forschungsbedarf aufgezeigt werden. Darüber hinaus wurde das Forschungsvorhaben im Zuge der Bearbeitung auf laufende Projekte des BMU im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogrammes (ZIP) ausgerichtet. Hierbei wurde der Schwerpunkt auf die Berücksichtigung von Naturschutzaspekten bei der energetischen Nutzung von Biomasse gelegt. Ziel war es, naturschutzfachliche Bewertungen verschiedener Biomasseoptionen in das diesbezügliche Schwerpunktvorhaben des ZIP "Stoffstromanalyse zur nachhaltigen energetischen Nutzung von Biomasse", unter Federführung des Öko-Instituts, einfließen zu lassen. Hierzu wurde der Kreis der Bearbeiter für den Teil Biomasse erweitert, um Bewertungen der Biomassenutzung in einem größeren Expertenkreis zu diskutieren und abzustimmen. Das Forschungsvorhaben wurde durch einen projektbegleitenden Arbeitskreis begleitet. Die Ergebnisse und Festlegungen aus den Arbeitskreissitzungen gingen in den vorliegenden Endbericht ein. Aufgrund der Schwerpunktverschiebung des Vorhabens umfasst der vorliegende Endbericht zwei Berichtsteile, die sich einerseits mit der Bereitstellung von Biomasse zur energetischen Nutzung (Teil 1) und andererseits mit der Nutzung von Windkraft, Wasserkraft, Solarenergie und Geothermie (Teil 2) auseinander setzen. Die beiden Berichtsteile unterscheiden sich in der methodischen Herangehensweise. Während im ersten Berichtsteil eine Identifikation der wesentlichen mit der Bereitstellung einhergehenden Wirkfaktoren und eine Bewertung verschiedener Bioenergieträger hinsichtlich ihrer Wirkungen auf Natur und Landschaft erfolgt, enthält Teil 2 eine rein deskriptive Zusammenstellung der Wirkungen auf Basis einer Literaturstudie.
907.1 (Natur- und Landschaftsschutz) 262 (Wälder zur Gewinnung von Heizmaterial und von Laub als Viehfutter. Energiewald. (Kurzumtriebsfläche)) 331.1 (Biomasse (Vollbaumnutzung))