Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden in Zusammenarbeit mit biologisch orientierten Kooperationspartnern Sexuallockstoffe mehrerer Lepidopteren sowie einer Gallmücke (Diptera) isoliert, identifiziert und synthetisiert. Die Isolierung erfolgte durch gaschromatographische Trennung von flüchtigen Inhaltsstoffen aus Extrakten, die in dem physiologischen Zustand maximaler Pheromonproduktion der jeweiligen Insektenweibchen gewonnen wurden. Die Identifizierung der verhaltensmodifizierenden Wirkstoffe aus den Extrakten gelang durch Gaschromatographie mit elektroantennographischer Detektion (EAD). Die Strukturaufklärung erfolgte durch gekoppelte Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS). Die identifizierten, weiblichen Signalsubstanzen wurden synthetisch dargestellt und auf ihre verhaltensmodifizierende Wirksamkeit getestet. Dabei konnten mit den synthetischen Verbindungen in allen Fällen sehr gute Fangergebnisse in Freiland-Tests erzielt werden. Zwar kann die Anwesenheit weiterer, schwach synergistisch wirkender Inhaltsstoffe in keinem Fall ganz ausgeschlossen werden, aber die Effizienz der synthetischen Verbindungen hinsichtlich ihrer Pheromonwirkung ist derart groß, daß bei keinem der untersuchten Insekten ein konkreter Verdacht auf die Existenz zusätzlicher Sexualpheromonkomponenten bestehen bleibt.